Auf ins Museum! Diese Kunstaustellungen eröffnen im Jänner
Kaum gingen die Türen zu den heimischen Kulturinstitutionen Mitte Dezember nach dem jüngsten Lockdown wieder auf, überschlugen sich zahlreiche Häuser mit neuen Ausstellungen. Entsprechend ruhiger ist es im Jänner, bei dem aus heutiger Sicht ohnehin nichts als gesetzt gelten kann.
Als Höhepunkt gilt Ende Jänner die Wiedereröffnung des Unteren Belvedere mit "Dalí - Freud". Im vor allem technisch sanierten Unteren Belvedere untersucht man die Einflüsse von Sigmund Freuds Theorien auf das Werk des spanischen Malers. Zu einem leibhaften Treffen der beiden kam es nach mehreren gescheiterten Versuchen schließlich durch die Vermittlung von Stefan Zweig und Edward James im Juli 1938 in London - kurz vor Freuds Tod. Die von Jaime Brihuega kuratierte Schau mit dem Untertitel "Eine Obsession" startet am 28. Jänner.
"Was wäre, wenn queere Personen die uns alle umgebende Architektur entworfen und gebaut hätten?", fragt sich Alfred Rottensteiner im Volkskundemuseum und baut sich ab 12. Jänner mit der multimedialen Schau "If there is something weird in your neighborhood" eine "queere Lebensarchitektur".
Wer danach vom Thema Raum noch nicht genug hat, besucht ab 20. Jänner im Wiener Künstlerhaus die "polyphone Raummontage" namens "Voodoo Raga", in der Maria Peters eine Auswahl von Arbeiten zeigt, die für ihr Künstlerinnenbuch "Lars hatte den Mut - oder Voodoo Raga" entstanden sind: "In Form einer polyphonen Raum-Montage prallen sozialkritische Beobachtungen auf idealistische Hoffnungen und (Sciencefiction-)Utopien", heißt es dazu in der Ankündigung.
Aber zurück zum Volkskundemuseum: Dort wartet man weiters mit "Jüdischen Perspektiven auf die Krisen einer Idee" im Rahmen der Schau "Die letzten Europäer" auf. Ab 21. Jänner widmet man sich dort 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dem "Rückfall in nationalistische und fremdenfeindliche Ideologien". Gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Hohenems blickt man auf "jüdische Individuen, die angesichts der Zerstörungen Europas und der versuchten Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden im 20. Jahrhundert nationale und kulturelle Grenzen überschritten und die universelle Geltung von Menschenrechten einforderten".
Im Grazer Kunsthaus wiederum stehen schließlich Bettina Landl und Nick Acorne im Fokus: Ab 21. Jänner widmen sie sich in der Ausstellung "Katzenbaum: Rückbau" - nomen est omen - dem Rückbau einer Skulptur, die damit "gleichzeitig Denkfigur wird": "Nach seiner Entfernung markiert das Objekt eine 'Leerstelle', bleibt resonant und Träger von Bedeutung, indem es durch eine Video- und Textinstallation repräsentiert wird", erläutert der Ankündigungstext das Prozedere der mehrstündigen Performance.