Ausstellungen Österreich

Albertina macht Essl-Museum zur Schausammlung der Kunst nach 1945

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Vor wenigen Tagen hatte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder angekündigt, das seit 2016 geschlossene Essl-Museum in Klosterneuburg im Idealfall schon zum Ende des Jahres wieder eröffnen zu wollen. Man werde den dritten Standort neben dem Mutterschiff und der Albertina modern als Schausammlung der Kunst nach 1945 positionieren, präzisierte Schröder nun gegenüber der APA das Konzept: "Eine Schausammlung, wie es sie in dieser Form an keinem Museum in Österreich gibt."

Es gehe darum, die entsprechenden hauseigenen Bestände der Öffentlichkeit auch dann zugänglich zu machen, wenn diese nicht in Ausstellungen an der Albertina oder der Albertina modern zu sehen sind. Man spräche hier über Arbeiten von Künstlern wie Warhol, Lassnig, Hundertwasser oder Richter. Mit der Entscheidung lasse sich vorerst auch das virulente Platzproblem der Albertina beheben. "Jedes Museum, das in die Gegenwartskunst ausgreift - wie die Albertina, nicht zuletzt aufgrund ihrer zahlreichen Schenkungen - wird aufgrund des Sammlungszuwachs unvermeidlich auch einen zunehmenden Raumbedarf haben", so Schröder.

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Die Albertina nutzt das einstige Essl-Museum schon länger als ihr Zentraldepot für Kunst nach 1945, Werkstätten inklusive. Die zusätzlichen Betriebskosten für den neuen Standort seien entsprechend überschaubar und beschränkten sich im Wesentlichen auf die dann nötige Überwachung. Der Standort sei bereits energieeffizient ertüchtigt worden in den vergangenen Jahren.

Im Gegenzug entlaste man das Depot in Klosterneuburg, wenn man in den Schauräumen bis zu 400 Werke zeige. Der Depotbedarf sinke entsprechend, weshalb man ein seit 15 Jahren genutztes Depot in Wien innerhalb der kommenden Jahre sogar auflassen könne. Die Pläne einer Wiedereröffnung des Museums verfolge man seit langem, und diese stünden in keinem Zusammenhang mit der aktuell laufenden Ausschreibung der Albertina-Direktion, für die sich Schröder nicht mehr beworben hat, wird betont.

Das vom Architekten Heinz Tesar geplante, 1999 eröffnete Privatmuseum war aufgrund der finanziellen Probleme der bauMax-Kette von Museumsgründer Karlheinz Essl in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Nachdem eine Übernahme der Sammlung Essl durch den Bund nicht zustande gekommen war, sprang der Industrielle Hans Peter Haselsteiner mit seiner Familienstiftung ein und sicherte die Sammlung durch eine Überführung in eine neue Besitzgesellschaft. Die Albertina Wien übernahm im Jahr 2017 die Sammlung Essl als Dauerleihgabe, vorerst bis 2044.