inatura widmet dem Bodensee eine Sonderausstellung
Dem Bodensee und seinen vielfältigen Dimensionen widmet das Dornbirner Naturkundemuseum inatura seine am Dienstag eröffnete neue Ausstellung. Fragen wie "Warum schwankt der Wasserspiegel des Sees um bis zu drei Meter?" und "Was passiert bei einem großen Sturm mit dem Seewasser?" werden an interaktiven Stationen anschaulich beantwortet. Auch der Einfluss des Klimawandels und der Eintrag von Spurenstoffen aus der Zivilisation in den See werden thematisiert.
Die Geschichte des Bodensees
Neben Entstehung und Entwicklung geht es besonders um das Zusammenspiel von Mensch, Flora und Fauna am und im Gewässer. inatura-Direktorin Ruth Swoboda bezeichnete den See und seine jüngste Entwicklung als Paradebeispiel für die Bedeutung von Forschung: Anfang der 1970er-Jahre befand er sich in verheerendem Zustand und wurde von der OECD sogar in die "Liste der verfaulenden Weitgewässer" aufgenommen. Heute weist er eine sehr gute Wasserqualität auf und ist Trinkwasserreservoir für Millionen Menschen. Dazu beigetragen haben Milliardeninvestitionen in Kanalisationen und Kläranlagen rund um den See und das Verbannen von Phosphaten aus Waschmitteln. "Ein Problem als solches zu erkennen, dessen Ursachen zu erforschen und Lösungen zu suchen sind zentrale Aufgaben naturwissenschaftlicher Forschung", erklärte Swoboda.
Die inatura hat es sich zur Aufgabe gemacht, solche Forschungsergebnisse und Wissen rund um die Natur anschaulich erlebbar zu machen. So auch in der aktuellen Ausstellung: Kinder und Erwachsene können nicht nur Exponate wie die beiden populationsstärksten eingewanderten Tierarten im See oder einen ausgestopften Biber bewundern, sondern unter anderem auch Stofffische angeln, auf deren Körper Infos zur jeweiligen Art aufgedruckt sind, mit Wasser malen oder mit Tablets auf einem großen interaktiven Luftbild des Sees besondere Orte finden und diese in kurzen Filmen erklärt bekommen.
Besonders beeindruckend ist ein großes und ebenfalls interaktiv bedienbares Relief des Seegrundes, das nach neuesten Vermessungsergebnissen in Zusammenarbeit mit der FH Dornbirn entstanden ist. Zu sehen sind dort unter anderem Mäander, die der Alte Rhein in den Grund des Sees gefressen hat und die mit älteren Vermessungsmethoden so nicht sichtbar waren. "Diese Mäander sind auch für uns sehr faszinierend", berichtete Thomas Blank, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes, die auch an der Umsetzung der Ausstellung beteiligt war. Blank betonte die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit für den Schutz des Sees: "Wasser kennt keine Grenzen."