Kindermuseum ZOOM: Selbstbestimmt in die Zukunft
In ihrem Haus habe die Zukunft bereits begonnen, "und es ist eine durchaus schöne geworden", verwies sie auf die von Christian Ganzer kuratierte und Johannes Franz-Figeac produzierte Ausstellung, die sich an Kinder von 6 bis 12 Jahre richtet. Wie üblich im ZOOM geht es dabei vor allem um einen spielerischen Ansatz, bei dem das junge Publikum selbst Hand anlegen darf. Zunächst geht es ins Weltall, hat das digitale Planetarium des Naturhistorischen Museums doch im ersten Raum einen neuen Standort gefunden: Als kuppelartiges Raumschiff lädt es zum Erkunden fremder Planeten, wobei die visuelle Rundumpräsentation auch die Erde in all ihren Facetten zeigt und einzelne Regionen herangezoomt werden können.
Danach steht man wie Alice im Wunderland vor der Entscheidung, durch welche Tür man gehen möchte: Das Architekturkollektiv AKT, heuer für den Österreichpavillon der Biennale in Venedig mitverantwortlich, hat sieben Wege gestaltet, die auf ziemlich kunstvolle Weise unterschiedliche Herausforderungen versinnbildlichen. Mal ist es ganz einfach ein physisches Hindernis, das hinter der Tür auf die gemeinsame Bewältigung wartet, oder aber es geht in lichtdurchflutete Gänge und höchste Höhen, um weiter den Fragen von Nachhaltigkeit, Ressourcenknappheit und Jobmöglichkeiten nachzuspüren.
Bei einer Station werden aus gebrauchten Jeans neue Gebilde geformt, womit der Upcyclinggedanke eine kunstvolle Dschungelnote verpasst bekommt. Das wie eine Raumstation über den Dingen schwebende Future-Lab lockt wiederum zur Vertiefung in eine futuristisch anmutende Pflanzenwelt und wasserbasierte Kreislaufsysteme, während bei einer Rhythmusmaschine farbige Bälle im richtigen Moment für den passenden Beat sorgen sollen. Ins Jahr 2047 werden die Kinder schließlich bei einem von Time's Up gestalteten Projekt zur künftigen Arbeitswelt entführt: Vom Hitzebändiger über die Erdärztin bis zu Artenvielfaltrangern reicht da die Auswahl, um den Herausfordernissen unserer Zeit (und jenen von morgen) gerecht zu werden.
Den Kindern soll letztlich "Zuversicht für die Gestaltbarkeit ihrer und unserer Zukunft" vermittelt werden, so Zsutty. In dieselbe Kerbe schlug auch Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS). Das ZOOM schaffe es mit seinen Ausstellungen, "Begeisterung zu wecken und das mit einem Lerneffekt zu koppeln", betonte er. "Es ist essenziell, dass wir einen positiven Umgang mit der Zukunft haben." Von "der Fantasie und Energie der Kinder" könne man nur lernen, ergänzte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), die betonte: "Eigentlich haben wir kein Recht auf Pessimismus und damit die Zukunft unserer Kinder schlecht zu machen."
Für positive Stimmung soll im ZOOM aber nicht nur die Zukunftsschau sorgen, sondern auch neue Angebote in den weiteren Programmschienen: In den neuen Workshops des Ateliers werde es "weich und warm", verwies Zsutty auf das Thema "Was? Wachs!", bei dem dieses besondere Material auf eine Bearbeitung wartet. Im Trickfilmstudio rücken wiederum Serien aller Art in den Fokus, wenn Kinder ab 8 Jahren eigene Intros dazu gestalten können. Und das ZOOM Mobil dockt nach seiner Sommertour wieder bei diversen Kindergärten und Schulen an, wohin man vier neue Formate mitbringt. Das Outreachprogramm sei ihr auch deshalb ein besonderes Anliegen, "weil wir damit Kinder erreichen, die aus verschiedenen Gründen nicht ins Museum kommen können", so Zsutty.