Ausstellungen Österreich

Museum der Moderne zeigt Gemälde von Orten, die es nicht mehr gibt

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Im Museum der Moderne Salzburg geht die britische Konzeptkünstlerin Ellen Harvey in der Ausstellung "The Disappointed Tourist" ab morgen, 23. Oktober, der Frage nach, "gibt es einen Ort, den sie (wieder) besuchen möchten, den es aber nicht mehr gibt?". Seit dem Jahr 2019 malt sie die Orte, die sie als Antwort auf ihre online gestellte Frage erhält, die zerstört wurden und deshalb nicht mehr besichtigt werden können.

Harvey nimmt in der von Tina Teufel kuratierten Salzburger Ausstellung, die bis 20. Februar 2022 dauert, unter www.disappointedtourist.org weiterhin Vorschläge über zerstörte Orte entgegen. Von 24. Oktober bis 6. November arbeitet sie während der Schau am Mönchsberg - es handelt sich um ihre erste Einzelausstellung in Österreich - in einem Open Studio.

In ihren Werken beleuchtet die Künstlerin die Verortung existenzieller Erinnerungen. Das Spektrum reicht von traumatischen Erfahrungen wie Krieg, Rassismus und ökologischen Katastrophen bis zu den alltäglicheren Verlusten durch technologischen Wandel oder Gentrifizierung, von kulturell bedeutenden Orten zu persönlichen Lieblingsplätzen, von jüngst Verschwundenem zu den großen Verlusten der Geschichte.

Visuelles Trostpflaster für die versagten Reisen

Die Schau zentriert sich um eine laufend ergänzte Arbeit, die von den Kosmoramen Hubert Sattlers (1817-1904) im Panorama-Museum in Salzburg angeregt wurde. Sattlers Gemälde berühmter Sehenswürdigkeiten sollten auch jenen Menschen visuell zugänglich gemacht werden, denen das Reisen versagt blieb. Im Gegensatz dazu schafft Harvey Gemälde von Orten, die nicht mehr besichtigt werden können.

Derzeit umfasst der Zyklus mehr als zweihundert Werke. Manche dieser Orte, wie der Baaltempel von Palmyra in Syrien (2015), wurden durch Kriegshandlungen zerstört, andere, wie die Alte Synagoge am Michelsberg in Wiesbaden in Deutschland (1938) fielen rassistisch motivierter Verwüstung zum Opfer. Harvey visualisiert auch Landschaften, die der fortlaufenden Zerstörung durch den Klimawandel unterliegen, wie das Great Barrier Reef in Australien. Die im Jahr 1967 in Farnborough geborene Künstlerin bedient auch des Humors und Spektakels, um die Betrachter zu einer Veränderung ihrer Denkweisen zu verführen. Sie lebt und arbeitet in Brooklyn, New York.

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