Highlights zum Abschied: Neue Sonderschau im museum gugging
Johann Feilacher präsentiert mit "brut favorites.! feilacher"s choice" seine letzte Schau im museum gugging in Klosterneuburg, bevor er mit Jahresende die künstlerische Leitung nach 16 Jahren zurücklegt. Von Freitag bis 5. März 2023 sind 135 Werke zu sehen. Highlights aus der Welt von Louis Soutter, Mary T. Smith oder Judith Scott stehen Künstlern aus Gugging wie August Walla und Manuel Griebler gegenüber. Die Nachfolge von Feilacher soll am Freitag bekanntgegeben werden.
Neue und alte Werke harmonieren
"Es sind allesamt Künstlerinnen und Künstler, die mich seit Jahrzehnten faszinieren", sagte Kurator Feilacher im Vorfeld der Eröffnung am Donnerstagabend. "Dabei ist es spannend zu sehen, wie die Fingerzeichnungen von Louis Soutter oder die textilen Skulpturen von Judith Scott mit den Werken des jungen Manuel Griebler oder des Klassikers August Walla in Dialog treten", erklärte der Kulturmanager, Künstler und Psychiater in einer Aussendung.
Das bisher größte und für die Sonderausstellung eigens angefertigte Werk des Italieners Simone Pellegrini ist ebenso zu sehen wie Schilde aus dem Hochland von Neuguinea. Artefakte - etwa Malunterlagen und Pinsel aus dem atelier gugging, Fotos von verputzten Wandlöchern im Zuge von Ausstellungsumbauten sowie Künstlerpaletten - machen unter anderem den Entstehungsprozess von Kunst sichtbar. Fortgesetzt wird die Serie "small formats". Während zunächst Postkarten-Formate von Künstlern aus Gugging im Hochformat publiziert wurden, umfasst diese Schau zahlreiche Querformate: Von den farbenprächtigen Zeichnungen von Anton Dobay bis hin zu Klassikern wie Johann Hauser, Ernst Herbeck oder Rudolf Horacek. Ein Katalog zur Ausstellung ist im Residenz Verlag erschienen.
1986 übernahm Feilacher das Amt
Feilacher hat als künstlerischer Leiter des museum gugging insgesamt 52 Ausstellungen kuratiert und 26 Publikationen herausgebracht. 1986 übernahm er von Leo Navratil das Zentrum für Kunst- und Psychotherapie und wandelte es in das Haus der Künstler um. 1994 wurde die galerie gugging gegründet, 2001 bzw. 2006 folgten die Eröffnung des ateliers gugging und des museums gugging. Im Erdgeschoß des Hauptgebäudes im Art Brut Center in Maria Gugging befinden sich Galerie und Atelier, im ersten Stock das Museum und daneben das Haus der Künstler als betreute Wohngemeinschaft.