Volkskunstmuseum Innsbruck widmet sich "Lustigkeit" der Tiroler
Das Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck beschäftigt sich in der Ausstellung "Wir Tiroler sind lustig" mit der vermeintlichen Lustigkeit der Tiroler, die durch Nationalsänger, Heimatabende und Heimatfilme in die Welt hinausgetragen wurde und wird. Dem damit verbundenen Image der Marke Tirol zwischen Schein und Sein lässt sich vom 10. Juni bis 27. November in vier Räumen nachgehen.
Dass es auf den ersten Blick wenig originell ist, in Tirol eine Ausstellung über Tirolertum, Volksmusik und der positiven Lebenshaltung der Tiroler auf die Beine zu stellen, räumte der Direktor der Tiroler Landesmuseen, Peter Assmann, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in der Tiroler Landeshauptstadt ein. "Es ist eine erwartbare Ausstellung, die aber viele Überraschungen bietet", betonte er.
Die Besucher erwarte jedenfalls eine "große Vielfalt" und man dürfe sich über den "großen Bogen" freuen, der zeige "welche massive Außenwirkung die Tiroler Volksmusik beispielsweise in Japan und den USA hat", so der Landesmuseen-Direktor. "Nicht zuletzt lassen sich über die Musik auch die Befindlichkeiten der jeweiligen Zeit ablesen", fügte er hinzu.
Ausstellungskuratorin Sonja Ortner, die zugleich auch das Tiroler Volksliedarchiv leitet, stellte hingegen vor allem die Verbindung von Volksmusik und Tourismus in den Mittelpunkt. "Der Sänger Ludwig Rainer war mit seinem Hotel am Achensee auch einer der Mitbegründer des Tourismus", strich sie heraus. Auch die Tirolerabende und die Reisen der Nationalsänger stünden oft in diesem Zusammenhang: "Die Marke Tirol spielt, vermittelt durch Musik und Film, als eine Region der unberührten Natur für Gäste eine sehr große Rolle."
So ist der erste Raum der Ausstellung dann auch unter anderem Ludwig Rainer und den Rainer-Sängern gewidmet, deren Konzertreisen sie auch nach Russland führten. Wie geschäftstüchtig und anpassungsfähig ebenjene Sänger waren, zeigt zudem beispielsweise ein Textheft, das mit einer englischen Übersetzung der Tiroler Texte aufwartet.
Der zweite Raum bringt dann die Tirolerabende aufs Tapet, die laut Ortner als eine direkte Fortsetzung der zahllosen Konzerte der Nationalsänger in aller Welt betrachtet werden können. In diesem Raum erfährt der Besucher etwa, dass es ein Landesgesetzblatt gab, in dem genau geregelt wurde, wie ein Tirolerabend auszusehen hatte.
In Raum drei und vier begegnen einem dann die Themen Heimatfilme, Werbefilme und, kurz gestreift, auch die NS-Zeit, in der Tirolerabende und Volksmusik immer wieder ideologisch instrumentalisiert wurden. Zum Schluss der Ausstellung im vierten Raum dürfen sich dann schließlich Besucher an einer Umdichtung eines bekannten Tiroler Volksliedes versuchen.
Auch ein Rahmenprogramm zur Ausstellung ist geplant, wie die Leiterin der Landesmuseen-Kulturvermittlung, Katharina Walter, verriet. So gibt es am 30. Juli zum Beispiel einen Jodelworkshop, weiters Gesprächskonzerte, Kinderkonzerte, Schuhplattel-Performances und noch einiges mehr.