"Eine echte Sensation": Filmmuseum bekommt ein neues LAB im Arsenal
Das Österreichische Filmmuseum expandiert. Die cineastische Institution wird 2024 im Wiener Arsenal mit dem Filmmuseum LAB einen neuen Standort eröffnen, der als breiter Anziehungspunkt dienen soll und einen Quantensprung für das in der Innenstadt angesiedelte Haus bedeutet. "Das ist eine echte Sensation", zeigte sich Direktor Michael Loebenstein am Mittwoch beglückt, nun den lang gehegten Wunsch eines "visionären Projekts" umsetzen zu können.
Das neue Museumsdepot
"Es ist noch gar nicht absehbar, wie sehr uns das weiterbringen wird", verwies Loebenstein darauf, dass man mit dem neuen Lab endlich international anschlussfähig werde. Konkret soll das Filmmuseum LAB einerseits als Museumsdepot für die 500.000 Objekte umfassenden Sammlungen dienen, die sich derzeit in Heiligenstadt befinden. Andererseits hat die neue Anlage aber auch die Aufgabe eines digitalen Laboratoriums und einer Werkstätte.
Man könne die Sammlungen, die neben Filmen selbst auch Vor- und Nachlässe oder Plakate umfassen, nun breiter zugänglich machen. "Es ist nicht nur ein Museumsdepot, das auf der grünen Wiese im Umland steht", unterstrich der Filmmuseumsdirektor. Es gehe um einen Kommunikationsort, in dem künstlerische Residenzen ebenso Platz finden sollen wie Ausbildung oder Schulveranstaltungen. Kinosäle sind am Standort indes nicht vorgesehen.
Neue Location für die Filminstitution
1.500 Quadratmeter stehen der Filminstitution am neuen Standort zur Verfügung, wofür ein Bestandsgebäude der Art for Art GmbH aufgestockt und adaptiert wird. In diesem findet sich künftig auch das neue Foto Arsenal Wien als Standort für Fotokunst, mit dem man infrastrukturell kooperieren möchte.
5,5 Mio. Euro betragen die von der Art for Art getragenen Baukosten für das Filmmuseumsvorhaben, das Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) als "das wichtige Zukunftsprojekt für eine der wichtigsten Kulturinstitutionen Österreichs" würdigte. Für das Filmmuseum entstehen ab Inbetriebnahme jährliche Mehrkosten von 400.000 Euro, die von Bund und Stadt zu je 200.000 Euro getragen werden. "Es geht um ein sprechendes, ein kommunizierendes Lab", umriss auch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) den Charakter des neuen Kompetenzzentrums: "Es soll ein dynamischer Ort sein, der zahlreichen neuen Kooperationen als Ort des Austausches dient."
Standort Laxenburg unbetroffen
Unbetroffen von der Entscheidung sei indes der Standort Laxenburg des Filmarchivs Austria, unterstrich Staatssekretärin Mayer. Und auch Loebenstein betonte, dass man hier die gute Kooperation fortsetzen wolle, werde man doch im Zuge der Übersiedlung immer auch im Kopf behalten, welche Teile der Sammlung möglicherweise beim Filmarchiv in Laxenburg besser aufgehoben seien: "Ich sehe das ganz entspannt."