Ausstellungen Wien

Lohnt sich ein Besuch in der Frida-Kahlo-Ausstellung?

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Der Wind hat den Schirm verweht, der Coffee-to-go ist auf den Jackenärmel geschwappt und die U-Bahn war schon wieder zu voll und zu spät? Unangenehme Situationen, keine Frage. Aber bevor man sich ins Selbstmitleid stürzt, sollte man kurz an Frida Kahlo denken – denn die mexikanische Kunstikone und Menschenrechtskämpferin hatte es mindestens zehnmal so schlimm.

Der angeborene Wirbelsäulen-Schaden, der folgenreiche Bus-Unfall, die Alkoholsucht und eine (zum Großteil) toxische Ehe: Ihrem Leben – und besonders ihrem Leiden – ist die aktuelle, immersive Ausstellung in der Wiener Marx Halle gewidmet: "Viva Frida Kahlo”.Und das kommt beim Publikum gut an: Laut den Veranstaltenden wurden an die 40.000 Tickets gekauft. Weshalb auch (neuerliche) die Verlängerung bis zum 5. Oktober 2023 nicht verwunderlich ist.

Der Clou: Die im Original fast winzig erscheinenden Bilder werden in dieser Ausstellung mit Hochleistungsprojektoren in Übergröße auf die Wände projiziert. Klingt spektakulär – doch wie eindrucksvoll ist “Viva Frida Kahlo” wirklich? events.at hat für euch einen Rundgang gemacht.

Erfahrungsbericht: So ist die Frida-Kahlo-Ausstellung in Wien

Viele von uns haben zumindest eine Ahnung, wer Frida Kahlo war und für welche Werke sie bekannt ist – nicht zuletzt, wenn man den Film von 2002 (“Frida”) mit Salma Hayek und Alfred Molina gesehen hat. Die Macher:innen der Ausstellung haben sich insbesondere auf den ersten Metern dazu entschieden, die Künstlerin für sich selbst sprechen zu lassen. Bedeutungsvolle Zitate und schon die ersten, mit Animationen verstärkten Bilder sorgen für einen langsamen Einstieg.

Ein Zeitstrahl bietet schließlich einen gründlichen Einblick in ihr kurzes, aber umso turbulenteres Leben. Praktisch ist, dass man nicht vor der Infotafel um einen Platz zum Lesen kämpfen muss, sondern dieselbe Biografie auch am eigenen Smartphone aufrufen kann.

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Highlights: Virtual Reality & 360-Grad-Projektion

Mit Fakten aufgetankt geht es nun in eines der beiden Herzstücke der Schau: Die Virtual-Reality-Experience. Mit VR-Brille und Kopfhörern steigen die Besucher:innen in die Symbolik der Werke ein. Sie verlassen die Casa Azul, also das Wohnhaus, in dem die Künstlerin den Großteil ihres Lebens verbracht hat, auf einem Bett und fliegen von einem surrealistischen Schauplatz zum Nächsten. Der eigens dafür komponierte Soundtrack und die liebevoll gestalteten Animationen machen selbst Skeptiker:innen zu VR-Fans.

Im sich anschließenden Showroom – als Highlight der Schau angekündigt – gilt es, gänzlich in Kahlos Gedankenwelt einzutauchen. Besucher:innen bewegen sich frei im Raum umher oder sichern sich einen gemütlichen Platz auf einem der Sitzwürfel, Liegestühle und Bean-Bags. Selbstporträts, Gemälde, Fotografien und Zeichnungen flimmern im Großformat über die Wände, während ihre Tagebucheinträge (von einer Schauspielerin stimmungsvoll eingesprochen) der visuellen Vielfalt Bedeutung geben.

Für den gesamten Besuch sollte man rund eineinhalb Stunden einplanen. Tipp: Nehmt euch besonders für die letzten zwei Räume ausreichend Zeit! Ganz zum Schluss landet man im Ausstellungsshop, der erstaunlicherweise recht günstige und wirklich nette Souvenirs bereithält. Ob Frida-Kerzenleuchter, -Eierbecher oder -Socken: Für Fans ist sicher das eine oder andere dabei.

Fazit: Auch wenn der Eingangsbereich von “Viva Frida Kahlo” wenig eindrucksvoll ist, wird spätestens beim VR-Experience klar, warum die Ausstellung so sehr gehypt wird. Und der Showroom mit den Projektionen ist sowieso einen Besuch wert. 

Es wurde fast gänzlich auf Interaktion verzichtet und mitunter kommen bedrückende Themen (bezüglich Schwangerschaft, selbstverletzendes Verhalten, Sucht) zur Sprache. Kinder haben mit den visuellen Elementen sicher trotzdem eine Freude, aber Eltern sollten sich eventuell auf neugierige Fragen zu schwierigen Themen einstellen.

Anne-Marie Darok

Seit 2021 bei events.at, aber schon seit Geburt begeistert für alles, wo Kultur draufsteht. Wahlwienerin aus Leidenschaft mit Insidertipps in jeder Hosentasche. Ja, Freizeitstress gibt es wirklich!

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