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42. Jazzfestival Saalfelden: Gratisevents, Wanderungen und Berge

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Es wird wieder gespielt, gezupft, geblasen und getrommelt, was das Zeug hält: Am 18. August startet das 42. Jazzfestival Saalfelden und bietet an vier Tagen rund 60 Konzerte in der idyllischen Umgebung der Pinzgauer Bergwelt. Intendant Mario Steidl hat für die diesjährige Ausgabe einige große Ensembles geladen, setzt mit wütenden Russinnen aber auch ein Statement: Pussy Riot werden jedenfalls ihre Show abziehen.

Eröffnungsact endlich in Aktion

Zwei Jahre musste sich Fabian Rucker gedulden: Der heimische Saxofonist war bereits 2020 als Eröffnungsact für die Hauptbühne im Congress vorgesehen. Coronabedingt auf heuer verschoben, hat sich Rucker unter seinem Nachnamen ein neues Quintett zusammengestellt, das für "Observer" ganz der Freude am gemeinsamen Spiel nachspüren wird. Weitere Highlights sind Auftritte von Isaiah Collier & The Chosen Few (mit ebenso viel Energie wie Gefühl) sowie von Økse, einem von Mette Rasmussen und Savannah Harris realisierten Auftragswerk, für das ihnen auch Petter Eldh und Val Jeanty zur Seite stehen.

Abseits davon dürfte es auf der Congressbühne teils ordentlich eng werden: 15 Köpfe sind es etwa beim Lisbon Underground Music Ensemble, während das Christoph Cech Jazz Orchestra Project gar mit 18 Musikerinnen und Musikern aufwarten wird. Dass viele Köche keineswegs den Brei verderben, werden auch das Trondheim Jazzorchestra mit Jason Moran sowie Gard Nilssens Supersonic Orchestra beweisen, wobei letzteres nicht zuletzt dank einer dreifachen Schlagzeugbesetzung ordentlich Druck aufbauen wird.

Jazzwanderungen, Ruderboote und (eventuell) Pussy Riot

Bassist Lukas Kranzelbinder zeigt sich in Saalfelden gerne von seiner sportlichen Seite: Einerseits bestreitet er auch heuer zwei Jazzwanderungen (auf die Lettlkaser Alm sowie auf die Steinalm), andererseits wird er mit Astrid Wiesinger und Ted Poor eine Impro Session geben sowie zur Spiritual Unity Session laden. Und wenn wir schon bei überraschenden Sets, Konstellationen und Ausrichtungen sind: Die Final Royal Session gestaltet heuer Schlagzeuger Lukas König gemeinsam mit weiteren Acts des Festivals.

Ob dazu auch die Künstlerinnen von Pussy Riot gehören werden, bleibt abzuwarten. Das Jazzfestival versucht jedenfalls mit der Einladung der russischen Gruppe ein Statement zum Ukrainekrieg abzugeben, sind Pussy Riot doch als lautstarke Kreml-Kritikerinnen bekannt. Letztlich geht es um nicht weniger als "Widerstand, Repression und Revolution", wie es in der Beschreibung heißt. Eine Premiere der anderen Art spielt sich übrigens am Saalfeldener Ritzensee ab: In einem Ruderboot sitzend, werden dort am 21. August Trompeter Lorenz Raab und Posaunist Alois Eberl ein Sonnenaufgangskonzert spielen. Und mit Acts wie Sharktank, Felix Kramer oder Yukno gibt es auch noch reichlich Pop zu erleben. Ein bunter Strauß an Möglichkeiten eben.