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"A Nightmare on Queer Street" - so wird das Slash Filmfestival

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Das queere Horrorkino als Kategorie gibt es zwar nicht, aber das Slash Festival schreckt bekanntlich vor keiner Herausforderung zurück und hat sich mit seiner diesjährigen Retrospektive eine Reihe von Horrorfilmen versammelt, die ihre Queerness in unterschiedlichster Lust und Laune, Form und Ausprägung ausleben.

Diese Filme stehen auf dem Slash-Programm

Populäre Produktionen wie Jack Sholders "A Nightmare On Elm Street 2: Freddy’s Revenge" oder Andrew Flemings "The Craft" etwa be- und verhandeln Queerness nicht direkt, sondern über mal mehr, mal weniger offensichtliche Subtexte.

Jess Francos "Vampyros Lesbos" ist hingegen ein ausschließlich auf den männlichen Blick hin kalibrierter Film, der das in den 70er-Jahren populäre Subgenre um lesbische Vampirinnen mitbegründet hat, während "The Destroying Angel" aus derselben Dekade ein hochgradig idiosynkratisch inszenierter schwuler Horror-Porno ist.

Auf den jugendlichen Markt ausgerichtete Achtziger-Werke wie "Sleepaway Camp" und "Fear No Evil" schleppen psychosexuelle Elemente in Subgenres wie Slasher und Okkult-Horror ein und bitten um Empathie mit den zentralen, als queer codierten Figuren, nur um sie im Finale umso wirkmächtiger untergehen zu lassen.

Sehr unterschiedlich gehen auch die letzten beide Filme der Retrospektive an das Thema Queerness heran: Während Sexploitation-Queen Doris Wishman in "Let Me Die A Woman" einen semi-dokumentarischen Blick auf Transidentiät in den 1970er-Jahren wirft, erzählt "Wild Zero" von Tetsuro Takeuchi inmitten von Zombies, Aliens und Motorenlärm eine Liebesgeschichte jenseits der Gendernorm.

GästInnen der Retrospektive

Nach der Queerness muss man in "The Rocky Horror Picture Show" nicht mit der Lupe suchen. Zum Screening der Musicalverfilmung von Jim Sharman aus dem Jahr 1975 dürfen die VeranstalterInnen niemand Geringeres als Magenta herself, Patricia Quinn, begrüßen – eine Bereicherung, die selbst die x-te Sichtung eines ebenso bekannten wie geliebten Klassikers des Queer Cinema zu einem ganz besonderen Ereignis werden lässt.

Ebenfalls aus den USA angereist kommt Drag-Superstar Peaches Christ, die nicht nur für eine Reihe exzentrischer Auftritte (u.a. in der Roten Bar des Volkstheaters) rund ums Slash verantwortlich sein wird, sondern auch ihre mit viel Blut und Filmverweisen durchtränkte Horrorkomödie "All About Evil" vorstellt.

Ein Wiedersehen wird es auch mit Kult-Regisseur und Slash-Veteran Jörg Buttgereit geben. Bei der europäischen Premiere von "Kondom des Grauens – Director's Cut (Almost)", für dessen Effekte Buttgereit verantwortlich war, wird außerdem Martin Walz anwesend sein, der bei der Verfilmung des gleichnamigen Ralf-König-Comics Regie führte.

Das Slash Filmfestival findet 2022 von 22. September bis 9. Oktober statt. Spielorte sind Filmcasino, Metro Kinokulturhaus und Gartenbaukino. Der Kartenvorverkauf startet ab 9. September um 17 Uhr.