Angewandte Festival: Baumschule, 11-Gänge-Menü & mehr
Die Universität für angewandte Kunst Wien öffnet auch heuer zu Semesterende ihre Tore. Von heute, Dienstag, bis Freitag findet zum fünften Mal das Angewandte Festival mit Ausstellungen, Abschlussarbeiten und künstlerischen Programmpunkten in Unigebäuden rund um den Oskar-Kokoschka-Platz statt. Jakob Lena Knebl macht besagten Platz zur Baumschule. Und der langjährige Rektor Gerald Bast verabschiedet sich am Dienstagabend als DJ mit seiner Lieblingsmusik.
Baumschule mitten in Wien
Die ballierten Bäume am Oskar-Kokoschka-Platz sind als grüne Alternative zum Verkehr gedacht und sollen eine neue Aufenthaltsqualität schaffen. Um dort auch bequem verweilen zu können, warten Gartenbänke auf Passanten und Interessierte. Für Verpflegung ist aus Gartenhütten gesorgt. Nach dem Festival sollen die Bäume an neuen Orten für Begrünung sorgen und das Festival so andernorts weiterwirken. Direktbezug auf die Baumschule nehmen die Projekte "Stadtholz" und "Woodstock", die sich mit Holzabfällen beschäftigen und eine alternative Nachnutzung von gefällten Stadtbäumen vorschlagen.
Abschlussarbeiten werden präsentiert
Mehrere Gebäude in Nähe zum Oskar-Kokoschka-Platz zeigen Abschlussarbeiten von Studentinnen und Studenten. Im OKP-Ferstel-Trakt findet sich im Erdgeschoss etwa die Ausstellung "Smooth transitions". Sie zeigt Arbeiten von Studierenden, die Skulpturen, Fotografien, Filme, Performances und Installationen umfassen und sich auf die Idee der nahtlosen Übergänge zwischen verschiedenen Zuständen, Orten und Zeiten konzentrieren. Ebenfalls ebenerdig, aber in einem anderen Lichthof angesiedelt lädt die Ausstellung "Sense of Place" zur Erkundung. Hier steht das Konzept des Ortes und dessen Beziehung zu verschiedenen Akteuren von Mensch, Natur und Architektur im Zentrum.
Zwei Stöcke darüber wird der Frage nachgegangen, wie und mit welchen Folgen sich künstliche Intelligenz für Entwürfe und Realisierungen nutzen lässt. Im 5. Stock des OKP-Schwanzer-Trakts wartet eine "Black Box" auf Freunde des Kurzfilms. Dort werden ausgewählte Bewegtbildarbeiten aus den vergangenen beiden Semestern gezeigt.
11-Gänge-Menü mit Überraschungen
Aber auch etwas abseits des Oskar-Kokoschka-Platzes ist für Anschauungsmaterial gesorgt. So ist in der Künstlerhaus Factory am Karlsplatz die Ausstellung "Licking Structures" zu sehen, die sich mit experimentellen Ansätzen zum Thema Kristallisation beschäftigt. In der Passage im Museumsquartier wird die Interdependenz von Fotografie und Mode beleuchtet. "Match!" stellt die Idee von Glamour infrage und zeigt Kleidungsstücke auf vielfältige Weise.
Im 3. Wiener Gemeindebezirk in einer Zweigstelle am Paulusplatz dreht sich alles um Skulptur und Raum. Auch wird dort am Donnerstag ein Kochbuch präsentiert und ein 11-Gänge-Menü als kulinarische und künstlerische Intervention geboten. Um 11 Uhr wird zu einem Frühstück geladen, alle weiteren Zwischengänge bis 22 Uhr sind Überraschungen.