Im Herzen der Stadt: "Vienna Design Week" heuer in Mariahilf
Die 16. Auflage des Designfestivals "Vienna Design Week" findet heuer vom 16. bis zum 25. September im Fokusbezirk Mariahilf statt. "Wir wollen neue Türen aufmachen, neue Geschichten erzählen und neue Facetten zeigen von einem Bezirk, den man zu kennen glaubt", sagte Direktor Gabriel Roland am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Die Festivalzentrale wird "ein verwunschener und lichtdurchfluteter Ort" in der Nähe des Amtshauses, der aber noch nicht verraten wird.
Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) betonte, die Themen Klimawandel und Stadtdesign seien in den vergangenen Jahren in seinem Bezirk aktiv und bürgernahe behandelt worden. "Das ganze Thema Begegnungszone Mariahilfer Straße war in Wahrheit ja auch eine Design-Diskussion. Es geht dabei etwa um Stadtdesign und Soziales Design."
Open Calls und andere Ausschreibungen
Das Festival verstehe sich als offene Plattform, es gehe nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Prozess, sagte Roland. Der Aufruf zur Beteiligung sei auch der Grund für die ungewöhnlich frühe Kommunikation des Programms. "Es gibt viele Möglichkeiten mitzumachen. Wir wollen daher die Einladung ins Festival stärker kommunizieren - und nicht nur dessen Resultate. Alle Open Calls sind noch offen oder noch gar nicht geöffnet." Open Calls gibt es etwa im Format "Urban Food & Design", wo - unterstützt von der Wirtschaftsagentur Wien - kreislaufwirtschaftliche Lösungen in der Lebensmittelindustrie erprobt werden, im Social Design-Format "Stadtarbeit" (Thema: "Tauschen - Teilen - Handeln") oder im neuen Gruppenausstellungsformat "Fokus". Die Ausschreibung dazu wird Ende März veröffentlicht, die Objektauswahl trifft Gastkuratorin Liv Vaisberg, die raumgreifende Szenografie entwickelt das junge Wiener Studio Easy-Center.
Journalismus und Designkritik
"Wie haben eine ganze Reihe von Themen, bei denen wir in der Stadt so etwas wie Diskursführerschaft übernommen haben", zeigte sich Gabriel Roland selbstbewusst. Deswegen habe man die bisherigen Gesprächsformate mit thematisch präzise fokussierten Konferenztagen, den "Conference Circles" für die Professionals, ergänzt. "Das sind Mini-Konferenzen mit herausragenden Speakerinnen und Speakern. Gleichzeitig bleiben aber die öffentlichen Talks bestehen. Es geht um die richtige Balance. Und die Vermittlungsprogramme werden ausgebaut."
Gemeinsam mit kültüř gemma! schreibt die Vienna Design Week eine Fellowship aus, die für gesteigerte Sichtbarkeit und Wertschätzung für migrantische Positionen im Design sorgen soll. Die beliebten "Passionswege" kommen wieder und werden in Kooperation mit co/rizom mit einem konkreten Produktentwicklungsprojekt ergänzt. Und schließlich will man auch für bessere Berichterstattung über Design sorgen. Im Format "Debüt" sind heuer neben der Akademie der Bildenden Künste Wien auch das fjum_forum journalismus und medien Partner. Gemeinsam will man "an neuen Schnittstellen in den Journalismus und die Designkritik" arbeiten.