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So wird die neue Saison im Dschungel Wien

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Die von der Freien Gruppe makemake produktionen entwickelte Eröffnungspremiere für Menschen ab 5 Jahren heißt "Wind". Das kann auch programmatisch verstanden werden: Seit 1. Juli bringt Anna Horn als neue künstlerische Leiterin frischen Wind in das Theaterhaus für junges Publikum. "Theater muss immer in Bewegung bleiben", sagt sie und beruhigt gleichzeitig: Vieles, aber nicht alles wird neu.

Es gehe ihr vor allem darum, die Stadt und die Dramaturgie des 2004 gegründeten Theaters im Museumsquartier neu zusammenzudenken, sagt die 1977 geborene Nachfolgerin von Corinne Eckenstein. Zentral sei die Frage: "Was interessiert die jungen Menschen überhaupt noch am Theater?" Deswegen gibt es neben einem teilweise neuen Team auch in jeder Spielzeit eine Einladung an zwei junge Menschen zwischen 15 bis 26 Jahren, sich einzubringen und mitzuarbeiten. 2023/24 sind Celine Christl und Marie-Louise Fürnsinn diese "Next Generation".

Anna Horn neue Leitung im Dschungel Wien

Horn wechselte nach einem Theaterwissenschaftsstudium in München im Jahr 2000 in die Praxis. In den vergangenen Jahren war sie am Residenztheater in München für das "Junge Resi" verantwortlich und danach ab 2019 stellvertretende Leiterin des Burgtheaterstudios.

Das genaue Saisonprogramm des Dschungel Wien, das mit einem leicht erhöhten Zuschuss der Stadt Wien verwirklicht werden kann, wird am 6. September vorgestellt. Ein Schwerpunkt wird die Frage der Repräsentanz sein. Man sucht den Kontakt zu vielen verschiedenen Gruppen und Communitys. "Die Stadt ist sehr vielfältig, und auch wir haben ein sehr diverses Publikum", sagt Horn, die diese Vielfalt mit Themen und Akteuren auf der Bühne größtmöglich abbilden will: "Wir machen Theater nicht nur für, sondern auch mit jungen Menschen."

Stärken will Horn auch die internationale Anbindung des Dschungel Wien, wo man jährlich bis zu 60.000 Interessierte bei Vorstellungen und Workshops begrüßt. So gibt es etwa ein Gastspiel aus Slowenien oder eine Koproduktion mit einer Künstlerin aus dem Iran. Schon am Eröffnungstag wird mit dem Duett "Obstacles in our sky" von Choreografin Johanna Heusser und dem Performer Jesse Inman eine Produktion in Deutsch und Englisch angeboten. "Mehrsprachigkeit ist ein großes Thema. Welche Sprache auf der Bühne gesprochen wird, ist aber vor allem eine künstlerische Entscheidung. Daneben intensivieren wir Angebote mit wenig bis gar keiner Sprache."

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Neu: Digitale Bühne

Intensiviert wird auch die Verknüpfung von digitaler und physischer Realität. Als vierte Spielstätte wird eine digitale Bühne eröffnet - ein von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestalteter hybrider Raum, in dem neue Videoproduktionen entstehen sollen, aber auch Arbeitsprozesse und Projekte dokumentiert werden. Jährlich soll auch eine Produktion offline gezeigt werden und damit die Brücke in den realen Raum schlagen.

Thematisch sind Identitätsfragen weiter präsent, "das große Thema in Österreich und auf der ganzen Welt ist aber der Klimawandel und die Frage, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen". Ganz wichtig sei dabei, nicht in Dystopien zu verfallen, sondern auch Kraft und Hoffnung zu vermitteln. "Wir haben in letzter Zeit zu viele negative Geschichten erzählt", sagt Anna Horn: "Eine unserer größten Aufgaben wird sein, wieder positive Vorstellungen von der Zukunft zu schaffen."