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"Weil Brot nicht weint": Abschied von Fettes Brot

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Seien es die "Silberfische in meinem Bett", "Nordish by Nature" oder der Dauer-Ohrwurm "Emmanuela" Fettes Brot haben uns in ihrer fast 30-jährigen Bandgeschichte zahlreiche mal humorvolle, mal ernstere ("Ich lass dich nicht los" oder "Amsterdam") Banger beschert. Ihre Grundprämisse war dabei stets, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, ihre Musik ein Sound-Mix aus HipHop, Pop und Disco, der auf Genregrenzen gepfiffen hat. Ihre Fans feierten sie dafür und vor allem gerne live mit ihnen. Die (Mainstream)-Radiostationen hatten sie immer wieder auf Heavy Rotation, womit sich König Boris (Boris Lauterbach), Doktor Renz (Martin Vandreier) und Björn Beton (Björn Warns) von zahlreichen Genre-Kolleg:innen klar abhoben und so nebenbei zu musikalischen Stimmen einer ganzen Generation wurden. 

"Story auserzählt": Abschied nach fast 30 Jahren

Doch die 90er liegen schon lange hinter uns. 2022 und noch viele Hits später folgte schließlich eine traurige Nachricht für die Brot-Anhänger:innen: "Fettes Brot ... is history!". Die drei Musiker, allesamt mittlerweile Familienväter, gaben das Ende ihrer gemeinsamen Karriere bekannt. Ihre humorvolle Abschiedsnachricht an die Fans, in der sie nochmal ein kurzes Resümee zogen, war nebst Schmäh auch ein bisschen von Melancholie durchzogen: "Als wir anfingen, rappten kaum Menschen in der hiesigen Muttersprache, außer Advanced Chemistry und Fanta 4. Bequem setzen wir uns zwischen deren Stühle und droppten über die Jahre ein paar Evergreens wie 'Jein', 'Bettina' und 'Emanuela', 'Schwule Mädchen' oder 'An Tagen wie diesen'. Und die Generation MTViva guckte uns beim Großwerden zu. Anno 2022 erscheint uns unsere gemeinsame Story irgendwie auserzählt. (Auch, wenn Peter Jackson das wohl anders sähe)."

Dass das Trio wegweisend für die Entwicklung des deutschen Raps war, ist nicht von der Hand zu weisen. Von ihrer ersten EP anno 1994 an blieben sie ihrem ganz eigenen Stil treu, daran konnten auch die vielen Chart-Platzierungen nichts ändern. Die Freundschaft blieb die Basis der drei "Nordlichter", ihr sympathischer Blödel-Humor harmonierte weiter mit ihrer Liebe zur Musik. Doch aufhören soll man wohl, wenn es (noch immer) am schönsten ist. "Bevor wir bald unsere eigenen Wachsfiguren bei Madame T. einweihen dürfen, schaufeln wir ewigen Teenager mit fast 50 lieber unser eigenes Grab."

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Fettes Brot auf Final-Tournee - zwei mal live in Wien

Es sollte jedoch kein plötzliches Ende werden. Fettes Brot wären schließlich nicht Fettes Brot, wenn sie nicht mit einer großen Party die Segel streichen würden. Eine finale Tour musste her, und die soll es in sich haben. Dazu gab es als Abschiedsgeschenk noch das Greatest-Hits-Album "Hitstory" mit rund zehn ihrer größten Banger sowie der sehr persönlichen Adieu-Single "Brot weint nicht". Diese wird es natürlich auch bei den finalen Konzertterminen zu hören geben.

Die österreichischen Fans können an gleich zwei "fetten" Abenden in Wien ein letztes Mal mit dem Trio tanzen und feiern. Beide Termine im Gasometer sind ausverkauft. Brot weint vielleicht nicht ... die eine oder andere Abschiedsträne im Publikum könnte es am Mittwoch und Donnerstag aber durchaus geben.

Amina Beganovic

Seit 2024 beim KURIER-Newsdesk, davor Redaktionsleiterin von events.at. Befasst sich neben dem aktuellen Tagesgeschehen auch gerne mit Themen aus den Bereichen Gesellschaftspolitik, Kultur und Veranstaltungen.

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