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"Liebe zum Funk": Butter Bread gewinnen Planet Festival Tour

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Zum ersten Mal auf der großen Bühne im Wiener Gasometer stehen – davon träumt so ziemlich jede heimische Nachwuchsband. Bei der Planet Festival Tour wird dieser Traum zur lautstarken Wirklichkeit: Am 20. Mai spielten die Finalist:innen des größten Bandcontests Österreichs in der Planet.tt-Halle im Gasometer um die Gunst von Publikum und Jury.

Butter Bread sind Siegerband der Planet Festival Tour 2023

Die Konkurrenz war hart, das Talent der teilnehmenden Musiker:innen groß. Die Wiener Band Butter Bread konnte sich schließlich beim "Big Bang" durchsetzen. Die Formation, die es seit etwa zwei Jahren gibt, überzeugte live sowohl die Jury als auch die Zuschauer:innen nicht nur mit viel Spielfreude auf der Bühne, sondern auch mit ihrem schwungvollen Funk-Sound.

Wie fühlt man sich als Nachwuchsband, wenn man auf so einer riesigen Bühne den größten Bandwettbewerb des Landes gewinnt? Und wie geht es danach weiter? events.at bat Butter Bread-Keyboarder Paul zum Interview:

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg bei der Planet Festival Tour! Wie war der Auftritt für euch?

Dankeschön! Es war sehr aufregend, trotz anfänglichem Stress hat alles super funktioniert. Wir haben gleich zu Beginn erfahren, dass wir die meisten Karten für den Abend verkauft haben  da waren wir schon sehr glücklich (lacht). Eine Stunde vor unserem Auftritt haben wir uns nochmal im Backstage getroffen, uns im Kreis aufgestellt und zusammen manifestiert, dass wir das Ding jetzt einfach rocken – beziehungsweise funken! Und so war es dann auch, es war einfach nur geil, vor tausend Leuten live zu spielen.

Womit habt ihr von euch den anderen Bands abgehoben, sodass ihr schließlich als Siegeract hervorgegangen seid?

Wir spielen Funk und Fusion, was heutzutage eher selten geworden ist. Wir haben zudem viel instrumental gespielt, nur zwei Nummern waren auch mit Gesang. Dass wir trotzdem gewonnen haben, macht mich schon sehr stolz. Es ist schön, dass Instrumentalmusik noch immer so gut ankommen kann. Wobei wir ab jetzt versuchen, eine gute Mischung auch mit Vocals zu machen.

Ist bei reiner Instrumentalmusik die Interaktion live mit dem Publikum schwieriger?

Natürlich hat man dann vorne keine Person am Mikro, die das Publikum anheizt. Aber mit Blickkontakt und einer mitreißenden Spielweise auf den Instrumenten kann man das Publikum trotzdem fesseln. Und wir spüren alle unsere Musik so sehr, dass wir so viel grinsen, lachen ... da gibt es permanent Mimik. Diese offensichtliche Spielfreude übertragen wir auf das Publikum, dafür braucht es nicht unbedingt immer einen Gesang dazu.

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Wenn man sich aktuelle musikalische Trends ansieht, ist Funk tatsächlich eher eine Ausnahmeerscheinung, gerade bei jungen Bands. Was fasziniert euch so an dem Genre?

Unser Gitarrist und unser Drummer haben irgendwann zu jammen begonnen ... und da wurde bald klar, dass der Funk uns antreibt. Dann wurde ich an den Keys dazugeholt. Mich selbst hat das Genre auch immer begleitet, meine Mutter hat früher viel Stevie Wonder geholt, was mich sehr geprägt hat. Als dann noch Saxophon und Bass dazukamen, hat sich schnell unsere gemeinsame Liebe zum Funk gezeigt. Nicht wir haben den Funk gefunden, er hat uns gefunden (lacht). Es ist zwar sehr repetitive Musik, aber man kann trotzdem immer wieder vieles verändern.

Passiert live auch viel Impro bei euch?

Unsere Soli sind beispielsweise nur zeitlich geplant, der Rest ist komplette Improvisation, sodass wir nie die gleichen Soli spielen. Das war auch beim Auftritt im Gasometer so.

Wie war die Stimmung im Publikum an diesem Abend?

Sehr, sehr cool. Ich war begeistert, die ganze Band war begeistert, die Leute waren begeistert. Man kann es gar nicht anders beschreiben. Nicht nur unser mitgebrachtes Publikum, alle Leute haben uns gefeiert und sind mitgegangen. Das war echt schön.

Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr erfahren habt, dass ihr die Siegerband seid?

Das war unglaublich, richtig surreal. Wir wurden ein bisschen auf die Folter gespannt auf der Bühne bei der Entscheidung zwischen erstem und zweitem Platz. Und als wir es dann geworden sind, sind wir komplett ausgerastet, das war totale Ekstase.

Wie geht es jetzt nach dem Sieg weiter für euch?

Es folgen ein paar Gigs: Am 2. Juni spielen wir in der Mödlinger RedBox als Support von Naked Cameo, am 18. Juni spielen wir am Copa Beach und am 30. im Wiener Replugged mit anderen Bands. Zudem wollen wir als nächsten großen Schritt eine neue Single aufnehmen, "Funk an der Thaya". Wir hoffen, dass wir sie Ende Juni releasen können.

Welche Gewinne gab es außerdem bei der Planet Festival Tour für euch?

Wir haben 12.000 Euro an Fördergeld erhalten, zwei Mikrophone und weiteres Equipment viel Gitarren-Stuff vor allem, eher weniger für die anderen Instrumente (lacht). Dazu Gutscheine für diverse Proberäume. Und was sehr cool ist: Einen Slot am Nova Rock 2024 auf der Red Bull-Stage, einen am Sziget Festival in Budapest und einen am Soundgarden 2024 in der Szene Wien. Außerdem dürfen wir als Siegerband beim nächstjährigen Planet-Festival-Finale wieder auftreten – alles wirklich unglaublich für uns.

Im Herbst geht es weiter mit der nächsten Planet Festival Tour. Alle Infos dazu findet ihr hier.

Amina Beganovic

Seit 2024 beim KURIER-Newsdesk, davor Redaktionsleiterin von events.at. Befasst sich neben dem aktuellen Tagesgeschehen auch gerne mit Themen aus den Bereichen Gesellschaftspolitik, Kultur und Veranstaltungen.

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