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Rock mit politischem Unterton: Skunk Anansie live in Wien

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Die sonst so stimmgewaltige Sängerin Deborah Dyer alias Skin hatte am Dienstag in Wien leider mit einigen vokalen Problemen zu kämpfen: "Ich habe meine Stimme verloren", ließ sie das Publikum eingangs wissen. "Aber das ist egal! Wir geben euch alles, was wir haben." Und ja, das Versprechen wurde eingehalten.

In den 90ern gehörten Skunk Anansie mit Hits wie "Hedonism (Just Because You Feel Good)" oder "Weak" zur Speerspitze der Alternativeszene. Nachdem es Anfang der 2000er ruhiger wurde um Skin und ihre Mannen, ist das Gespann seit 2009 wieder aktiv und fleißig unterwegs. Insbesondere als Liveact sind Skunk Anansie ein Garant für energiegeladene Shows, wie auch die nun zu Ende gegangene 25-Jahr-Jubiläumstour einmal mehr zeigte.

Skunk Anansie live: Energie und Botschaften

"Yes It's Fucking Political" lautete auch inhaltlich die Richtung des Abends: Wütende Riffs trafen eine von der ersten Sekunde an aufgestachelte Skin, die eingangs noch mit den stimmlichen Probleme zu kämpfen schien und sich mit Medusa-Kopfschmuck sowie knallgelber Jacke mit "Clit Rock"-Aufschrift auch in die Menschentraube warf.

Für Fans der ersten Stunde gab es natürlich auch eine Reihe Klassiker: Das bereits erwähnte "Hedonism" sowie "Intellectualise My Blackness" oder ein lautstarkes "Charlie Big Potato". Vor "God Loves Only You" ließ Skin wiederum ihrer Kritik an der Abtreibungsentscheidung des US-Supreme-Courts freien Lauf. "Religiöser Faschismus hat hier gesiegt. Zuerst sind sie hinter Frauen, hinter Homosexuellen her, und dann hinter euch allen!"

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Die stimmlich angeschlagene 54-Jährige lieferte dennoch eine beeindruckende Performance ab, ebenso die gesamte Band (komplettiert von Gitarrist Martin "Ace" Kent sowie Bassist Richard "Cass" Lewis). Mit "The Skank Heads (Get Off Me)" wurde das laut singende Publikum letztlich zufrieden nachhause geschickt.