Mayer für Kultur-Öffnungen gemeinsam mit Handel und Gastro
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) hat am Dienstag vor dem EU-Rat Kultur und Sport das Vorhaben bekräftigt, die Kultur in den ersten Öffnungsschritten nach dem aktuellen Lockdown miteinzubeziehen. Konkret nannte sie die parallele Öffnung von Museen und Ausstellungshäusern mit dem Handel und die Möglichkeit von Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen synchron zur Öffnung der Gastronomie unter der 2G-Regel.
"Wir haben hier bisher konsistent gehandelt", so Mayer bei ihrer Ankunft in Brüssel. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen EU-Ländern hat sie sich am Dienstag über Maßnahmen ausgetauscht, um der "von der schon sehr lang andauernden Pandemie schwer getroffenen Kulturbranche" unter die Arme zu greifen. "Wir fragen uns, wie wir die Resilienz der Branche stärken können und wie es nach dem Abebben der Pandemie weitergehen kann."
"KünstlerInnen wollen arbeiten gehen"
Im Laufe der Pandemie habe sich gezeigt, "wo es schwierige Situationen für Künstler gibt", so Mayer, die auf den gestarteten Prozess zur Schließung des "Fair Pay Gaps" - dem Unterschied zwischen tatsächlicher Bezahlung und den Gehalts- und Honorarempfehlungen - in Zusammenarbeit mit den Bundesländern verwies. Einem bedingungslosen Grundeinkommen für Künstler erteilte Mayer indes eine Absage. Die Diskussion sei nicht einfach. "Denn dann stellt sich sofort die Frage: Warum gerade für die Kultur? Da gäbe es sicher auch viele andere Bereiche." Zudem würden viele Künstler das auch gar nicht wollen. "Die meisten wollen arbeiten und gerecht dafür bezahlt werden."
In Brüssel stellte Mayer ihren Kolleginnen und Kollegen den in Österreich gestarteten "Fairness-Prozess" vor. Das Thema müsse breit diskutiert werden - auch auf EU-Ebene. "Daher verfolgen wir die Arbeit der kürzlich eingerichteten EU-Expertinnen- und Expertengruppe sowie die vom Europäischen Parlament gesetzten Initiativen mit sehr großem Interesse", so Mayer.
Nachhaltigkeit im Kulturbereich
Auf der Tagesordnung des EU-Rats standen zudem die Themen Kulturerbe, Baukultur und nachhaltige Entwicklung. Mayer verwies in diesem Zusammenhang auf die von Österreich gesetzten Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit im Kulturbereich und zur Stärkung der Baukultur und stellte die österreichische Initiative "klimafitte Kulturbetriebe" vor. In diesem Bereich sind im Kulturressort im kommenden Jahr Investitionen in der Höhe von insgesamt 15 Mio. Euro aus Mitteln des EU-Aufbau- und Resilienzplans geplant.
Mayer abschließend: "Kunst und Kultur können wesentliche Bestandteile des Wegs der Gesellschaft aus der Krise sein, wenn dabei auf soziale Gerechtigkeit, Ökologie und nachhaltiges Wirtschaften gesetzt wird."