Musicals Österreich

Lindgren-Klassiker "Pippi Langstrumpf" auf Musicaltour

Loading ...

Im vierten Versuch soll es nun klappen: Die eigentlich bereits für 2020 geplante und mehrfach verschobene Österreichtournee des "Pippi Langstrumpf"-Musicals startet am 1. April in Leonding. Am Dienstag präsentierte nicht nur das Kreativteam die Produktion, auch Maria Persson, die Annika-Darstellerin aus der Kultserie, war in Wien vor Ort. "8.000 Kinder haben sich damals für die Rollen beworben, aber ich war mir sicher, dass ich es schaffen werde", erinnerte sie sich.

"Jeder braucht eine Freundin wie Pippi"

Als das schwedische Fernsehen Ende der 1960er-Jahre nach Kindern für eine Verfilmung des Klassikers von Astrid Lindgren suchte, habe sie selbst gerade die Bücher gelesen. "Ich habe dann meinen Eltern gesagt, dass ich gerne Annika sein möchte." Von ihren Erfolgschancen war das Mädchen überzeugt, trotz fehlender Schauspielerfahrung. "Ich war ja erst sieben Jahre alt", lachte Persson beim Pressetermin in der schwedischen Botschaft. Bücher wie Serie hätten nach wie vor Gültigkeit. "Es war ein Klassiker und wird es bleiben. Diese Botschaft sind einfach immer gültig und helfen Kindern, mutig zu sein", sagte sie im APA-Gespräch. "Jeder braucht eine Freundin wie Pippi."

Mittlerweile lebt der einstige Kinderstar seit 42 Jahren auf Mallorca. Allerdings könnte es bald weitere Österreichbesuche geben, will Musicalregisseur Edmund Emge sie doch überreden, bei einigen Vorstellungen mitzuspielen. "Schauen wir mal, darüber müssen wir noch sprechen", gab sich Persson, die seit einigen Jahren mit Knieproblemen zu kämpfen hat, zurückhaltend. "Aber warum nicht? Es könnte Spaß machen." Mit ihren Kollegen von damals, Inger Nilsson und Pär Sundberg, habe die 63-Jährige nach wie vor Kontakt. "Wir haben eine WhatsApp-Gruppe. Seit der Pandemie sehen wir uns zwar nicht mehr so oft, aber vielleicht kommen sie dieses Frühjahr nach Mallorca."

Johannes Sautner, Anna Knott, Sarah Grassler und Michaela Khom. (v.l.n.r)

Loading ...

Humorvolle Seite im Vordergrund

Nicht der erste Kontakt mit dem 1981 von Lindgren verfassten "Pippi"-Musical ist es für Regisseur Emge, der vor einigen Jahren bei einer Produktion in St. Margarethen einen Polizisten gespielt hat. "Ich freue mich sehr, gerade die humorvollen Aspekte besonders betonen zu können. Es ist lustig, hat aber auch viel Tiefgang." An der legendären Hauptfigur gefalle ihm besonders "das Rebellische, das geht der jungen Generation heute etwas ab und würde vielen gut tun."

Für die aktuelle Inszenierung, bei der Anna Knott als Pippi, Michaela Khom als Annika und Johannes Sautner als Tommy zu erleben sein werden, habe man die aus der Serie bekannte Szene des Kaffeekränzchens ergänzt sowie weitere Musik verfasst. Insgesamt umfasst das Ensemble mehr als 20 Personen, die in bekannte Rollen wie das Polizistendoppel, Frau Prisselius oder die Gauner Donner-Karlsson und Blom schlüpfen. Bis Anfang Juni sind nach derzeitigem Stand 16 Termine vorgesehen, weitere könnten folgen.

Pippi Langstrumpf überall zuhause

Lindgrens Geschichte vom starken, selbstbewussten Mädchen habe sich auch in der schwedischen Sprache niedergeschlagen, erzählte die stellvertretende schwedische Botschafterin Helena Zimmerdahl. "Diese Charaktere sind wirklich in unserer Sprache verwurzelt." Sei man etwa besonders streng, werde man schnell als Frau Prisselius bezeichnet. "Wir verwenden diese Persönlichkeiten. Sie sind nicht nur eine Geschichte, sondern auch Teil unserer Gesellschaft. Wahrscheinlich gibt es die Bücher von Pippi in jedem schwedischen Haushalt."