Osterfestspiele Salzburg 2023 werden vielfältiger denn je
Mit der Premiere des "Tannhäuser" von Richard Wagner starten die Osterfestspiele Salzburg am Samstag (1. April) in die diesjährige Ausgabe. Im ersten auch künstlerisch komplett von ihm verantworteten Programm, geht es bei Osterfestspielchef Nikolaus Bachler hauptsächlich ums deutsche Fach. In Romeo Castelluccis "Tannhäuser" gibt Superstar Jonas Kaufmann sein Rollendebüt in Salzburg, während die ursprünglich engagierte Elīna Garanča krankheitsbedingt absagen musste.
Für Garanča springt als Venus ihre britische Kollegin Emma Bell ein. Frischer Wind an der Salzach also, auch wenn die Opernproduktion selbst nicht ganz taufrisch ist. Bachler hat sie aus seinem ehemaligen Haus, der Bayerischen Staatsoper in München, mitgebracht. Dort inszenierte Castellucci die Wagner Oper 2017 und hat sie nun für Ostern überarbeitet. Jonas Kaufmann wird darin sein Rollendebüt in der Titelpartie geben. Auch der Rest der Partien ist mit Christian Gerhaher, Georg Zeppenfeld und Marlis Petersen hochkarätig besetzt. Am Pult steht Andris Nelsons, der heuer mit dem Gewandhausorchester Leipzig als Gastformation an die Salzach kommt.
Mit dem Fokus auf das deutsche Fach passte Bachler das Programm ganz an seine Gäste an, wie er bereits bei der Programmpräsentation im letzten Jahr verriet. Auch Brahms' "Deutsches Requiem", das diesjährige Chorkonzert (2.4.) mit Julia Kleiter, Christian Gerhaher und dem Chor des Bayerischen Rundfunks, passt gut zu diesem Vorhaben. Im ersten Orchesterkonzert am 2. April wird dann neben Bruckners 7. Symphonie das monumentale Auftragswerk "Der Zorn Gottes" der Komponistin Sofia Gubaidulina im Großen Festspielhaus zu hören sein.
Tanz hält Einzug in die Osterfestspiele
Mit Bachler kommt dieses Jahr auch erstmals die Sparte Tanz zu den Osterfestspielen. Der französisch-israelische Choreograf Emanuel Gat ließ sich von Richard Wagners "Wesendonck-Liedern" zu einem Stück mit 14 Tänzerinnen und Tänzern inspirieren, das als "Träume" am 6. April zur Uraufführung kommt. Gat bringt dafür sein eigenes Ensemble mit. Der Choreograf hat bereits Erfahrung in der Arbeit mit klassischer Musik und wird sich für die Salzburger Choreografie erstmals ausschließlich auf Wagner konzentrieren.
Ein weiteres Novum in diesem Jahr ist die Kooperation mit dem bekannten DJ Westbam. Er wird am 6. April in der Felsenreitschule zusammen mit dem Dirigenten Oscar Jockel und Mitgliedern der Mendelssohn-Orchesterakademie des Gewandhausorchesters ein eigenes Wagner-Set spielen. Dabei wird es sich aber keineswegs um mit Beats unterlegte Highlights wie den "Walkürenritt" handeln, sondern viel mehr um Bearbeitungen und vor allem Weiterbearbeitungen einzelner Fragmente aus dem Gesamtwerk Wagners.