Neujahrskonzert 2023: So innovativ wird der Pausenfilm
Alljährlich hat ein filmisches Werk aus Österreich mehr Zuschauer weltweit als Ulrich Seidl, Michael Haneke oder Josef Hader zusammen: Der Pausenfilm zum Neujahrskonzert, der auch am 1. Jänner 2023 wieder in rund 70 Ländern ausgestrahlt wird. Heuer widmet sich das rund viertelstündige Werk zum Jubiläum der Wiener Weltausstellung 1873. Dafür lässt man virtuell das Ausstellungsgelände im Prater rund um die Rotunde, damals der größte Kuppelbau der Welt, wiederauferstehen.
Virtuelle Reise durch die Zeit
"Es handelt sich um ein extrem innovatives Produkt - obwohl es um ein historisches Thema geht", unterstrich ORF-Kulturchef Martin Traxl am Dienstag bei der Präsentation des augenzwinkernden Films von Barbara Weissenbeck und Nicholas Pöschl. Die beiden haben sich das in Papierform vorhandene Weltausstellungsmodell im Wien Museum als Ausgangspunkt für ihre virtuelle Reise genommen.
Als stummer Conférencier führt Neujahrskonzertdirigent Franz Welser-Möst auch durch den Pausenfilm, indem er einen Bildband durchblätternd die einzelnen Aspekte des damals epochalen Ereignisses beleuchtet. Die musizierenden Hauptdarsteller sind auch im Pausenfilm die Wiener Philharmoniker, die in verschiedener Formationsgröße mal in der computergenerierten Rotunde, dem heutigen Wurstelprater oder vor reanimierten Schwarz-Weiß-Fotografien spielen. "Wir hatte noch nie das Problem, zu wenige Interessenten aufseiten der Wiener Philharmoniker zu haben", strich Philharmoniker-Vizevorstand Alexander Steinberger das schauspielerische Interesse seiner Kollegen hervor.
Erlebt werden kann dieses wie regelmäßig seit 1992 am Neujahrstag gegen 11.50 Uhr in ORF 2. Dies gehöre zur österreichischen Kultur, die für die Identitätsfindung des Landes von extremer Bedeutung sei, unterstrich auch ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz: "Das ist ein viel emotionaleres Thema als man auf den ersten Blick hin glauben möchte. Da geht es ums Ganze."