365 Tage Krieg: Burgtheater setzt Ukraine-Schwerpunkt
Zum morgigen Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine lädt das Burgtheater zu drei Veranstaltungen. Am Freitag findet um 11 Uhr auf dem Instagram-Kanal des Hauses ein Live-Talk mit Maksym Kurochkin, dem Leiter des Autor*innentheater Kiew, statt. Um 19 Uhr wird das Burgtheaterstudio-Projekt "365 Tage" in den Barocken Suiten des Museumsquartiers erneut gezeigt. Am 5. März diskutiert man um 11 Uhr im Rahmen von "Europa im Diskurs - Debating Europe" im Burgtheater.
"Wie kann man in Wien über den Krieg sprechen?"
Das Autor*innentheater hätte am 12. März 2022 eröffnen sollen. Durch den Krieg kam es nicht dazu. Virtuell ist dieser Zusammenschluss von 20 Dramatikerinnen und Dramatikern jedoch sehr aktiv - und wird seit Sommer vom Burgtheater unterstützt. Nach dem Talk liest Peter Simonischek den Text "Birne" des in Lwiw (Lemberg) lebenden Autors Andrij Bondarenko. "Birne" ist kurz nach dem russischen Überfall als Teil einer Anthologie entstanden, die Texte über Bäume versammelt, nach denen russische Waffensysteme benannt sind.
Im Projekt "365 Tage" beschäftigen sich elf Mitwirkende mit Fragen wie: Wie kann man in Wien über den Krieg sprechen? Wann ist es wichtig, etwas zu sagen? Und wann lieber nicht? Die Aufführung am Freitag ist Teil eines Abends des Vereins "Office Ukraine", an dem u.a. zwei ukrainische Filme gezeigt werden. Die Auswirkungen des Russisch-Ukrainischen Kriegs auf die geopolitische Gesamtlage diskutieren dann am 5. März (in englischer Sprache und moderiert vom Rektor des Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Misha Glenny) Michael Clarke, Professor am King's College London, der Historiker und Soziologe Mischa Gabowitsch, Ex-Außenministerin Ursula Plassnik, Nathalie Tocci, Direktorin des Institute of International Affairs in Rom, sowie die Journalistin Olga Tokariuk.