Diese Puppen leben: Figurentheatertage im Theatermuseum
2013 gab es die erste Auflage, nun werden die Puppen wieder vor den Vorhang geholt: Von 4. bis 10. November finden im Wiener Theatermuseum die Figurentheatertage statt. Das Festival der "lebendigen Puppenspielkunst", zu dem auch Schattentheater, Zauberei und Musik gehören, wurde von Angela Sixt konzipiert. Die Kuratorin der Kostümsammlung und Restauratorin gestaltet zum Auftakt auch den wissenschaftlichen Vortrag "Metamorphose & Transformation".
12 Aufführungen im Eroica-Saal
Darin rückt sie den Universalkünstler Richard Teschner (1879-1948) und seine Bühnen in den Fokus. Ihm sind mit "Blick hinter den Figurenspiegel" auch drei Expertenführungen gewidmet. Insgesamt stehen zwölf Aufführungen im Eroica-Saal am Programm, wobei etwa die Gruppe Gledališče DELA aus Slowenien mit "The Worm" ein Horrorpuppenspiel anbietet, bei dem der Wurm als Metapher für den Tod dient: "Ein absoluter Herrscher, der sich um die Qualität oder den Wert des Lebens nicht schert." Fidlfadn und Wild Theatre zeigen in "Sticks & Broom" wiederum zwei tanzende Hexen, die von Francisco de Goya inspiriert sind.
Gruseliges & Nachdenkliches mit Puppen
Ein "mittelalterliches Marionettenkonzert" gibt es ebenfalls von Fidlfadn mit "Lebensreif", das unter anderem "Lieder von Hildegard von Bingen, Poesie von Wolfram von Eschenbach und polymetrische Kompositionen von Scott Wallace" zusammenführt. Zwei weitere Gledališče-DELA-Produktionen, unterstützt jeweils von der Opernsängerin Mateja Potočnik, sind "MOŽ! sitz mit mir" und "MOŽ! ist krank" vertreten, die etwa Franz Kafkas "Die Verwandlung" oder Bram Stokers "Dracula" verarbeiten. Und schließlich gestalten Puppenspieler Christoph Bochdansky und Die Strottern noch "Nachtgesänge" über die "Geheimnisse der schwarzen Luft".