Bühne frei: Die besten Open-Stage-Events in Wien
Das erste Mal vor Publikum singen? Oder neue Witze ausprobieren, die die Anfänge eines eigenen Kabarettprogramms sein könnten? Aus dem persönlichen Gedichtebuch Selbstgeschriebenes rezitieren oder in einer aufreizenden Burlesque-Choreographie die Hüllen fallen lassen?
Nahezu alles ist möglich im Rahmen der diversen Open-Mic- bzw. Open Stage-Veranstaltungen in Wien. Man kann sich das Ganze als eine offene Bühne vorstellen, auf der mehrere KünstlerInnen auftreten. Der rasche Wechsel der Teilnehmenden macht auch den Unterhaltungsfaktor bei Open Stages aus: An einem Abend bekommt man verschiedenste künstlerische Programme und Genres präsentiert. Die Auftrittszeit variiert je nach Veranstaltung, beschränkt sich in der Regel aber auf etwa zehn bis fünfzehn Minuten pro Person. In dieser kurzen Zeit kann der Künstler oder die Künstlerin alles geben, um sein/ihr Talent bestmöglich zu präsentieren.
Open Stages als "safe haven"
Es geht aber nicht nur um das Präsentieren vor Publikum ansich, auch das eigene Ausprobieren von neuen Programmen macht einen wesentlichen Teil der Open-Stage-Szene aus. Natürlich kann es sein, dass die eine oder andere Performance noch nicht wirklich sitzt, der zündende Funke nicht überspringen will. Dann weiß man als KünstlerIn: Okay, daran muss ich noch arbeiten, das muss ich noch ändern.
Die Open Stage und vor allem sein Publikum gilt aber als sicherer Ort, um genau solche ersten Bühnenerfahrungen zu machen. Es ist wie ein Abend unter FreundInnen, wo die Unterstützung und der aufmunternde Beifall zum guten Ton gehören. Einen Veriss oder "Buh"-Rufe wird (und sollte) man bei den offenen Bühnen nicht erleben.
Events und Locations in Wien
Nicht zuletzt bekommt man als ZuschauerIn so Einblick in verschiedene Kunstformen und entdeckt mitunter das eine oder andere neue Talent. Oft bauen sich PerformerInnen durch mehrmaliges Auftreten bei Open-Mic-Nächten richtige Reputationen und Fan-Communities auf - vielleicht sogar bis hin zum Sprung auf die nächstgrößeren Bretter, die die Welt bedeuten.
In Wien gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich in diesem Rahmen vor Publikum zu präsentieren. Hier eine Auswahl:
Open Stage Night
Eine richtige Institution in der freien Bühnenszene der Stadt sind die Events des Cirque Rouge. Varieté-KünstlerInnen, ArtistInnen, MusikerInnen, SängerInnen, ZaubererInnen, Pantomimen und alle, die ihre Kunst auf einer Varieté-Bühne präsentieren möchten, haben bei der "Open Stage Night" Gelegenheit dazu. Die nächste findet im März im Concordia Schlössl in Simmering statt.
Gi Bar: Open Stage
In der noch recht jungen Gi Bar im Servitenviertel wird aufstrebenden KünstlerInnen jegliches Genres eine offene Bühne geboten. Beim "ConcerGi" warten Acts aus den Bereichen Musik, Burlesque, Comedy, Tanz, Performance, Zaubershows, Kunstpfeiffen ... alles ist möglich. Bei "GiGGLES" wiederum steht inbesondere die Comedy im Rampenlicht.
Open Loft
Jeden ersten Mittwoch im Monat können sich KünstlerInnen im Loft präsentieren und ausprobieren. Egal, ob man singen, tanzen, musizieren oder Poetry lesen möchte: Beim Open Loft wartet interessiertes und herzliches Publikum.
Comedy Cocktail
In English, please! Beim amüsanten Comedy Cocktail (das nächste Mail im Mi Barrio im 6. Bezirk) genießt man nicht nur köstliche Cocktails, sondern auch die englischsprachige Stand-Up-Szene der Stadt. Hilarious!
Charlie P's: Stand up Comedy
Fans von englischsprachiger Comedy sollten auch im Kultpub Charlie P's vorbeischauen. Hier finden ebenfalls regelmäßig Open Mic-Abende statt, etwa die Reihe "Bits & Bites". Einen Überblick sowie Tickets für die kommenden Termine gibt es hier.
New Joke Night!
Mehr Stand-Up-Comedy geht immer, denn die Szene floriert in Wien. Eine weitere Anlaufstelle ist der Kramladen, wo monatlich mit der "New Joke Night!" ebenfalls eine Bühne für englischsprachige NewcomerInnen (und auch schon bekanntere Namen) geboten wird.
Egal, bei welcher Open-Mic-Nacht man als nächstes vorbeischaut, nicht vergessen sollte man, dass es sich bei den KünstlerInnen in der Regel noch nicht um Vollblut-Profis handelt, sondern um aufstrebende Talente, die sich weiterentwickeln möchten. Daher ist man als Publikum gefragt, Unterstützung und Anerkennung für diesen Mut zu zeigen - und auch den umgehenden Spendenhut nicht klanglos weiterzureichen.