Was ist los in Graz

Stolz auf Robert Stolz: Graz eröffnet neues Museum

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Dem Komponisten Robert Stolz, geboren 1880 in Graz, gestorben 1975 in Berlin, ist in seiner Heimatstadt nun ein eigenes Museum gewidmet. Das Haus in einem Seniorenzentrum befasst sich mit dem Leben und Werk des letzten großen österreichischen Operetten- und Schlagerkomponisten.

Inklusion wird dabei groß geschrieben, hieß es anlässlich des Presserundgangs am Dienstag. Rund 3,4 Mio. Euro wurden investiert. Eröffnet wird das Museum im Bezirk Geidorf am Samstag. Den Architektenwettbewerb hat das Büro "Architektursalon" gewonnen. Es hat nicht nur neue Räumlichkeiten für das Museum geschaffen, sondern auch die das Seniorenzentrum umgebende Parkanlage zum öffentlichen Raum hin geöffnet.

Der "Salon Stolz", wie das Museum genannt wird, befindet sich größtenteils in einem lichtdurchfluteten Anbau des Seniorenzentrums, das zu den Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) der Stadt gehört. Das Team des Grazer Kindermuseums wurde mit der inhaltlichen Ausarbeitung, der Umsetzung und dem Betrieb betraut. Etliche Leihgaben kommen vom Großneffen Hans Stolz, Dank sprach Bildungs- und Inklusionsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) auch Clarissa Henry, der Stieftochter von Robert Stolz und Tochter von Einzi Stolz, aus.

Salon Stolz will Inklusion und Austausch fördern

Schwerpunkt sind einerseits die Melodien des Komponisten, der die ganze "Welt in Himmelblau" erstrahlen und die "Herzen im Dreivierteltakt" schlagen ließ. Andererseits wird auch auf die couragierte Lebenshaltung und Widerständigkeit gegen das NS-Regime, die für Stolz mit dem Einbruch seiner Karriere verbunden war, eingegangen.

Mit dem Museum sollen der Komponist und sein Werk "in die Gegenwart geholt" und seine Musik zugleich als "generationenverbindendes Element" dienen, wie Kindermuseum-Geschäftsführer Jörg Ehtreiber formulierte. Das Museum werde dazu beitragen, dass "mehr Austausch zwischen pflegebedürftigen und jungen Menschen" stattfindet, zeigte sich Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) überzeugt.

So bietet der "Salon Stolz" Raum, in dem Musik über unterschiedliche Zugänge erfahrbar wird: Im sogenannten Musikpavillon gibt es sieben interaktive Musiktische mit beispielsweise einem Musikmemory. Jung und alt sollen anhand Hörbeispielen die beiden zusammenpassenden Teile einer Stolz-Melodie finden. Hier dürfte so mancher Senior einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den jungen Besuchern haben.

Weiters können Museumsbesucher:innen Instrumente sehen und hören, stehende Wellen erzeugen oder auch - mit VR-Brille - ein Orchester zu den Melodien des Komponisten leiten. "Es soll ein Ort werden, an dem man Spaß an Musik hat und Menschen neugierig auf Robert Stolz werden, egal ob jung oder alt", sagte Kuratorin Gerlinde Podjaversek.

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Interaktives Tanztheater

Wer möchte, kann im Tanzsaal an einem interaktiven Tanztheater, das das Leben des jungen Stolz thematisiert, teilnehmen, im Außenbereich können zu den Melodien passende Objekte ertastet werden. "Wir haben versucht, auf allen Ebenen weitestgehend barrierefrei zu sein", wie Ehtreiber betonte. So sind etwa die Tische je nach Rollstuhlvariante höhenverstellbar.

Am Eröffnungswochenende (15. und 16. Juli) ist der Eintritt von 10 bis 18 Uhr frei. Aufführungen vom Tanztheater "Melodia" gibt es um 10.30 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und 16.30 Uhr. Mehr Infos hier.