Was ist los in Graz

Spleen-Theaterfestival: Unterschiede schätzen

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Zum zehnten Mal will das Grazer "Spleen"-Festival speziell Kinder und Jugendliche für internationales Theater begeistern. Von 18. bis 24. April 2024 werden 31 Produktionen an vielfältigen Orten dargeboten. "Die Jugend bekommt bei uns tatsächlich eine Stimme", sagte einer der Gründer, Manfred Weissensteiner, bei der Präsentation am Donnerstag. Partizipation und Interaktion des Publikums sind gesetzt: bei "The Choreography" gibt es über Kopfhörer Bewegungsanweisungen.

Gesellschaftspolitische Themen

Das Programm behandelt für unterschiedliche Altersgruppen ab zwei Jahren Themen wie Erwachsenwerden, Liebe, Demenz, Migration oder politische Unterdrückung. "Im Fokus steht Identitätsfindung. Das betrifft speziell die Jungen, aber eigentlich suchen wir ein ganzes Leben danach", führte Mitgründerin und Geschäftsführerin Hanni Westphal aus. Neben der "Festivalzentrale", dem Theater am Ortweinplatz (TaO), verteilt sich "Spleen" auf sechs weitere Austragungsorte sowie den öffentlichen Raum.

"Spleen" wirft aber auch einen Blick weit über die Landesgrenzen hinaus und setzt auf Kreative aus Frankreich, Belgien, Schweden oder Japan. Das Stück "Kaffee mit Zucker?" von Laia RiCa, die in El Salvador und Deutschland aufwuchs, beschäftigt sich mit Rohstoffen, Kolonialismus und dem Gefühl, "dazwischen zu sein, sich nie richtig zu Hause zu fühlen", beschrieb Weissensteiner. Zwei in Wien ansässige iranische Tänzerinnen bringen in "Lemniskate" den Widerstand gegen die Unterdrückung im Iran zum Ausdruck.

Von jungen Menschen für junge Menschen

Westphal betonte, "Spleen" sei Theater "für junge Menschen und mit jungen Menschen". 14 Kinder sollen als "Spleen*Seekers" das Festival erforschen und rückmelden, was sie am meisten interessiert. Passend zum Stück "Body Boom Boom Brain" sammelten vier Schulklassen ihre Gedanken zur Pubertät, die ausgestellt werden. Aber auch die Zuseherinnen und Zuseher können in einigen Aufführungen im "immersiven Theater" teilhaben: Bei "The Choreography" gibt es weder Tänzer noch Schauspieler - das Publikum bekommt via Kopfhörer in 18 unterschiedlichen Sprachen Bewegungsanweisungen. Es entstehe eine "einzigartige Choreografie", beschrieb Westphal. Kinder ab vier Jahren kommen zum Schluss des Werks "Der Wischmopp des Monsieur Mutt" kommen die Kinder selbst auf die Bühne.

"Wir wollen die Unterschiede wertschätzen und gemeinsam ein Festival kreieren", sagte Andreas Flick, der für "Spleen*Trieb", die Projekte der "Next Generation", verantwortlich ist. Man arbeite gerade an einem "Awareness-Konzept" für Diversität und Zugänglichkeit. So gibt es etwa Stücke ganz ohne Sprache oder in Fremdsprachen. "Wir versuchen, Menschen anderer Ethnien auf die Bühne zu bringen", so Flick.

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Laut Westphal belaufe sich das Budget heuer auf insgesamt 360.000 Euro, die Ticketerträge werden auf 20.000 Euro geschätzt. Weissensteiner erläuterte: "Die Eintrittspreise sind bewusst geringer, es soll auch für Schulen und Kindergärten leistbar sein." Bund, Land und Stadt fördern das Festival ebenso wie Sponsoren.