Ärzte ohne Grenzen: Freiluftausstellung in Innsbruck
"Ärzte ohne Grenzen" bringt derzeit am Innsbrucker Marktplatz in insgesamt 14 Stationen Themen aufs Tapet, die sich aus Einsätzen ergeben haben und die bei der Nothilfeorganisation momentan vorherrschend sind. In den Blick genommen werden bei der am 7. Oktober eröffneten und bis 18. Oktober zu sehenden Freiluftausstellung zum Teil auf sehr bildhafte Weise etwa Mangelernährung, mobile chirurgische Hilfe in Krisengebieten oder weltweit vernachlässigte Krankheiten.
Vor allem die "Gewährleistung von Ernährungssicherheit" sei derzeit virulent und bilde sich somit auch in der Ausstellung ab, sagte Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich, am Freitag bei einer Presseführung. "Bei diesem Thema wollen wir bei einer Station etwa zeigen, dass Mangelernährung gut behandelbar ist, wenn man rechtzeitig agiert", sagte sie.
Auch das Thema "seelische Wunden" wolle man nicht außen vor lassen, sagte der Einsatzmitarbeiter und klinische Psychologe Raimund Alber. "Ärzte ohne Grenzen setzt glücklicherweise auf einen ganzheitliche Zugang zu Krankheiten und Erkrankungen", sagte er. Man müsse die "psychologische Unterstützung" damit also stets mitdenken und diese auch beispielsweise im Zusammenhang mit Ausstellungsthemen wie medizinische Grundversorgung sehen, so Alber.
Ausstellung sollen Handeln greifbar machen
In der Ausstellung, die eine breite Zielgruppe von Schulklassen bis Senioren ansprechen will, geht man zur Darstellung dieses ganzheitlichen Ansatzes zum Teil sehr handfest vor. "Die Ausstellung soll unser Tun wirklich greifbar und begreifbar machen", sagte dazu Marion Jaros-Nitsch, die die Schau konzipiert hat und bei Ärzte ohne Grenzen für Events zuständig ist.
Um diesen Effekt zu erzeugen, sieht man etwa im Mangelernährungszelt eine Stoffpuppe, die an einer Waage baumelt, oder kann ein anonymisiertes Patientenblatt eines unterernährten Kindes ansehen. Im "aufblasbaren Krankenhaus", in dem in den Einsatzgebieten unter anderem chirurgische Hilfe angeboten wird, darf sich der Besucher zudem an einer Puppe an einer korrekten Herzmassage versuchen.