Osterfestival Tirol lässt 2023 Kunstformen ineinanderfließen
Das Osterfestival Tirol beschäftigt sich heuer vom 24. März bis 9. April unter dem Motto "fließend" mit dem zunehmenden Ineinanderfließen von Kunstformen wie Musik, Tanz und Film. Ebenjene Kunstgattungen will man in diesem Jahr verstärkt auf Übergange oder Anschlussmöglichkeiten hin befragen, sagte Osterfestival-Leiterin Hannah Crepaz im APA-Gespräch. Beginnen mit dieser "Befragung" wird man gleich zu Beginn mit der Performance "Rhythmus & Rausch" im Haller Salzlager.
Auflösung der Kunst-Grenzen
An diesem Abend werde jedenfalls eine ganz besondere Art des Ineinanderfließen im Mittelpunkt stehen, verriet Crepaz. "Die Grenzen zwischen Performern und Publikum lösen sich hier zunehmend auf", sagte sie. Und auch den Raum der Performance integriere man laut der Osterfestival-Leiterin: "Er ist wesentlicher Teil der Performance."
Ebenjene "Auflösungen" versuche man auch bei "Alter Musik" und "Neuer Musik" zu etablieren, fügte sie hinzu. "Es wird immer wieder versucht werden, diese beiden Musikarten Ineinanderübergehen zu lassen und Anschlüsse zu finden", so Crepaz. Am 25. März stehe zudem bei "Dhrupad Fantasia" die Begegnung von "alter" und "außereuropäischer Musik" am Programm. "Wichtig dabei ist, dass diese Begegnung nicht mit einer europäisch-arroganten Art, sondern auf Augenhöhe passiert", erklärt Crepaz.
Nicht auf die Liturgie vergessen
Begegnung und Fließen als Konzepte werden auch beispielsweise am 31. März vom Wiener Ensemble "Phace" unter dem Titel "ins Innere" aufs Tapet gebracht. Die Kompositionen von Sarah Nemtsov, Katharina Rosenberger oder Clara Iannotta würden an diesem Abend "ineinanderfließen" und in ein "einzigartiges Konzert ohne Pausen zwischen den Stücken" münden, so die Festival-Chefin.
Neben diesen ästhetischen-konzeptionellen Ansätzen und Überlegungen vergisst man auch 2023 nicht auf die religiös-liturgische Dimension des Osterfestivals. So wird am 8. April etwa traditionell die Trauermette mit "Cantori Gregoriani Milano" begangen oder tags zuvor die Karfreitagsliturgie zelebriert. Am 2. April lässt sich zudem die "Johannes Passion" von Johann Sebastian Bach erleben.
Darüber hinaus stehen beim Festival wieder Filme am Programm, beispielsweise "Shoah" von Claude Lanzmann oder "Visages Villages" von Regie-Ikone Agnés Varda. Am 30. März ist zudem "Mustang" von Deniz Gamze Ergüven im Innsbrucker "Leokino" zu sehen.