Art Brut-Sammlung aus Portugal im museum gugging
Das museum gugging in Klosterneuburg bringt in Kooperation mit dem portugiesischen Centro de Arte Oliva erstmals die Treger Saint Silvestre Collection nach Österreich. Bis 11. September sind 140 Werke von 83 Künstlerinnen und Künstlern aus 30 Ländern aller Kontinente zu sehen. Die Sonderausstellung "treger saint silvestre: the art brut collection.!" wird am Mittwochabend eröffnet.
"Ein zentrales Anliegen des Art Brut Centers in Gugging war und ist es, mit der Kunst aus Gugging die Fenster zur Welt zu öffen", erklärte Johann Feilacher, künstlerischer Leiter und Kurator der Ausstellung, bei einer Presseführung und betonte die "globale Ausrichtung des Sammlungsansatzes" in der Treger Saint Silvestre Collection. Werke aus Paraguay, Brasilien, Kuba, Uruguay, von der Elfenbeinküste, aus dem Senegal, Iran, aus Indien und auch aus Maria Gugging (Laila Bachtiar, Philipp Schöpke, Peter Kapeller, Karl Vondal, Johann Korec) sind in der Schau ebenso vertreten wie Arbeiten der Art-Brut-Klassiker Aloise Corbaz, Henry Darger und Adolf Wölfli.
Der Pianist Richard Treger aus Simbabwe und der Künstler Antonio Saint Silvestre aus Mosambik hatten in den 1980er-Jahren in Paris eine Galerie gegründet, die sie jedoch verkauften, um sich ab 2010 ganz ihrer Art-Brut-Sammlung zu widmen, die seit 2014 im Centro de Arte Oliva in Sao Joao da Madeira in Portugal beheimatet ist. Die Collection zählt mit mehr als 1.500 Werken von 350 Künstlern zu den umfangreichsten Privatsammlungen internationaler Art Brut.
Skurriles, Buntes, Düsteres und mehr
Dementsprechend vielgestaltig präsentiert sich auch die Ausstellung: Skurriles, Buntes, Düsteres, Ornamentales, feine Strukturen, Wassergeister, Tiergestalten, große und kleine Formate ergeben Kontraste, aber auch unerwartete Dialoge zwischen scheinbar disparaten Bilderwelten. Als besonderer Blickfang erweist sich eine detailreiche Installation von Dexter Nyamainasche mit dem Titel "Unification of African States with the World in Mind" aus der Serie "United Global Villages".