Lockdown: Keine Veranstaltungen bis inklusive 12. Dezember
Nachdem die beiden Bundesländer Oberösterreich und Salzburg bereits einen Tag zuvor erste einschneidende Maßnahmen verkündet hatten, zieht nun der Rest Österreichs mit:
Regierung und Landeshauptleute haben sich nach zähem Ringen auf eine Corona-Impfpflicht und auf einen Lockdown für ganz Österreich verständigt. Die Schließungen sollen ab Montag maximal 20 Tage dauern, wobei nach zehn Tagen evaluiert wird. Die Impfpflicht soll ab Februar 2022 gelten. Die Einigung wurde am Rande der Landeshauptleutekonferenz am Achensee von Regierung und Landeshauptleuten präsentiert. Die FFP2-Maskenpflicht kommt in allen Innenräumen, Schulen bleiben offen.
Lockdown in Österreich ab 22. November
Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) sagte, es sei trotz monatelanger Überzeugungsarbeit nicht gelungen, genug Menschen von der Impfung zu überzeugen. Man habe daher keine andere Möglichkeit gesehen, als weitere einschränkende Maßnahmen für andere zu verordnen - "zum Schutz von uns allen".
Der Lockdown endet "automatisch" am 13. Dezember, sagte er. In dieser Zeit werde es auch Wirtschaftshilfen geben. "Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht. Aber angesichts des Infektionsgeschehens müssen wir solche Maßnahmen setzen und wir tragen sie alle mit."
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sagte, es werde auch eine generelle FFP2-Pflicht in Innenräumen eingeführt. Diese gelte auch am Arbeitsplatz, sofern keine anderen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden können.
Reaktionen aus der Kultur
Die Leiter der großen Kulturinstitutionen in Oberösterreich stehen hinter dem neuerlichen Lockdown für alle. Das erfordere die aktuelle Corona-Situation. Die freie Kulturszene indes bangt um ihr Überleben.
Der Intendant des Brucknerhauses Linz, Dietmar Kerschbaum, "begrüßt" den Lockdown, auch wenn es" natürlich schade ist", kein Publikum empfangen zu können, meinte er. Aber es sei "Aufgabe der österreichischen Gesundheitspolitik, die Bevölkerung vor möglichen Gefahren bestmöglich zu schützen". Kerschbaum, der auch Künstlerischer Vorstandsdirektor der Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA ist, zu der u.a. auch der Posthof und das Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel gehören, erklärte in einer Aussendung zum Lockdown: "Wir - die Häuser der LIVA - tragen diesen Entschluss vollinhaltlich mit, denn die aktuelle Situation erfordert Solidarität und einen engen Schulterschluss."
"Desaster für die Kulturszene"
Auch die Chefin des Linzer Kunstmuseums Lentos, Hemma Schmutz, befürwortet den Lockdown. "Jede Person, die zu Schaden kommt, ist eine zu viel", wurde sie in der "Kronen Zeitung" am Freitag zitiert. Landestheater-Intendant Hermann Schneider hofft laut dem Bericht, dass zumindest Proben weiter stattfinden dürfen. Weiters stellte er klar. "Die Zahlen sind so beängstigend, dass die Gesundheit natürlich jetzt Priorität hat. Wofür ich jedoch kein Verständnis mehr habe, sind Leute, die jetzt weiter undiszipliniert sind."
Von einem "drohenden Desaster für die ohnedies durch die Pandemie belastete Kulturszene" spricht der Geschäftsführer der Kulturplattform Oberösterreich (KUPF) Thomas Diesenreiter. Die KUPF als Interessenvertretung von 183 gemeinnützigen Kulturinitiativen sieht Bund und Land am Zug. Es müssten die "notwendigen Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht werden, die die finanziellen Schäden der Veranstaltungsabsagen und ausbleibenden Einnahmen ausgleichen", forderte Diesenreiter am Freitag erneut. Er geht davon aus, dass der Schaden für die Kulturszene Oberösterreichs pro Lockdown-Monat ein bis zwei Millionen Euro betrage.
Keine Veranstaltungen bis inkl. 12. Dezember
Veranstaltungen aller Art sind in den kommenden 20 Tagen während des Lockdowns in Österreich abgesagt bzw. werden verschoben.
Für Informationen zu bereits gekauften Tickets wenden Sie sich bitte direkt an die jeweiligen Veranstaltungshäuser.