Tag des Denkmals: Geschichte gratis erfahren
Am Tag des Denkmals am 24. September 2023 stehen Besucher:innen die Türen zahlreicher Gebäude in ganz Österreich bei freiem Eintritt offen, auch oft mit weiteren Veranstaltungen. Unter dem Motto "denkmal [er:sie:wir] leben - 100 Jahre Österreichisches Denkmalschutzgesetz" nehmen dieses Jahr österreichweit mehr als 270 historische Objekte teil.
Ein umfangreiches Programm also, bei dem man die Qual der Wahl hat. Wir zeigen euch hier ein paar Empfehlungen der spannendsten Sehenswürdigkeiten:
Burgenland
In Eisenstadt kann man etwa die Madgalenenkapelle besuchen, die von Magdalena Frumwald 1764 gestiftet wurde, in der sie selbst 1785 beigesetzt wurde.
Am Tag des Denkmals können die aufwendigen Restaurierungsarbeiten des vollständig erhaltenen Freskenzyklus aus der Zeit des Rokoko dieses barocken Juwels besichtigt werden.
Niederösterreich
Im ehemaligen Kloster der Kartäuser, der Kartause Mauberbach, finden am Tag des Denkmals zahlreiche Aktivitäten für Klein und Groß statt.
Es werden traditionelle Handwerkstechniken und historische Baumaterialien praxisnah vorgestellt und zum Mitmachen eingeladen: Kalkbrennen, Ziegelschlagen, Steinmetzarbeiten, Schmieden, Drechseln, Kinderprogramm, Outdoor-Parcour und vieles mehr. Die Kartause Mauerbach und alle Sonderausstellungen zur Baudenkmalpflege und zu archäologischen Grabungen sind an diesem Wochenende frei zugänglich.
Kärnten:
Gewusst? Verborgen unter Wasser im Keutschacher See befindet sich das bisher einzige UNESCO-Welterbe Kärntens: eine jungsteinzeitliche Pfahlbausiedlung, die beinahe 6.000 Jahre alt ist. Das Welterbe kann nur am Tag des Denkmals besichtigt werden und gibt den Besucher:innen einen Einblick in den Alltag der urgeschichtlichen Menschen.
Tipp: Mit der Familienführung "Zeitreise zu den Pfahlbauten" können die Pahlbauten erlebt und erfahren werden, auch an Land. Dabei regen auch Spiele und Rätsel zum Mitmachen an, urgeschichtliche Handwerkstechniken können gleich selbst ausprobiert werden.
Oberösterreich:
In der etwa 1000 Jahre alten Burgruine Losenstein kann man am 24. September eine Burgführung mit informativen und lebendigen Geschichten hinter den Burgmauern machen, sowie versteckte Geheimgänge und versunkene Kellereingänge entdecken.
Zudem kann man bei einem "Frühschoppen" mit Speis und Trank die Burgruine in ihrer mittelalterlichen Kulisse erleben, ebenso eine Freiluftmesse zu Ehren des Heiligen Michael, dem Patron der ehemaligen Burgkapelle. Diese wird von lokalen Musikgruppen musikalisch umrahmt.
Tirol:
In Dölsach kann man die in Tirol einzigartige Römerstadt Aguntum besichtigen. Bei einer kostenlosen Führung gewinnt man in den restaurierten und wieder zugänglich gemachten Gebäuderesten und Stadtteilen Aguntums einen Einblick ins Alltagsleben einer wohlhabenden römischen Handelsstadt in den Alpen vor fast 2000 Jahren: Man erfährt etwa, wie die luxuriöse Wohnkultur im Atriumhaus war, wie das Einkaufen im Macellum oder das Handeln auf dem Forum von Aguntum ablief und wie die Bewohner:innen von vor 2000 Jahren ihre Freizeit gestaltet haben.
Steiermark:
In Leibnitz lässt sich der Grottenhof besuchen, ein aus dem 16. Jahrhundert stammendes und denkmalgeschütztes Gebäudeensemble. Der ursprüngliche Gutshof dient heute als Besucherzentrum für die Region Naturpark Südsteiermark. Hier können am Tag des Denkmals mehrere Ausstellungen besichtigt werden, wie die "Zeitreise Naturpark Südsteiermark", mit Einblicken in die Ur- und Kulturlandschaft des Naturparks, oder "Honig, das goldene Wunder der Natur", in der man mehr über die Arbeit von Imker:innen erfährt.
Auch warten ein vier Hektar großer Landschaftspark mit Bienen- und Naturlehrpfad, Teich und großem Kinderspielplatz zum Erkunden und Verweilen und der traditionelle Bauerngarten mit Pflanzen alter Kultursorten.
Zudem findet ebenfalls am 23. und 24. September das "Stadt-Land-Familienfest" statt, mit einem großen Programm für Groß und Klein. Dabei kann man Handwerker:innen beim Korb Flechten, Schnitzen oder Seife Sieden über die Schulter schauen. Auch gibt es ein Frühschoppen, Modenschau, Musik sowie Kutschenfahrten und eine Kleintierschau.
Salzburg:
Das Museum Burg Golling bietet zweimal eine Sonderführung durch die denkmalgeschützte Burg an. Dabei kann man gemeinsam mit einem Museumsguide – dem Ritter Wolfgang Panichner zu Wolkersdorf – eine Zeitreise durch die Geschichte der Burg Golling von ihrer Erbauung im 13. Jahrhundert bis heute unternehmen. Auch erhält man dabei Einblicke in die ansonsten unzugängliche Bereiche der historischen Burganlage.
Dazu lassen sich auch die dortigen Ausstellungen besuchen, wie die "MineralienWelten", bei der man verschiedenste Minerale, Kristallbildungen und Erze aus regionalen Fundstellen besichtigen kann. Weitere Ausstellungen: "Fossile LebensWelten", "BurgWelten" und "UhrenWelten".
Vorarlberg:
In Bregenz prägt seit 1908 die Herz Jesu Kirche mit ihren zwei hohen Türmen das Stadtbild. Die neugotische Kirche kann mit all ihren Flügelaltären und den bunten Glasfenstern am Tag des Denkmals besichtigt werden. Dabei kann man auch die zwei Türme mit ihrer Aussicht besteigen und den Klang der Glocken dort "erspüren".
Auch gibt es eine eigene Familienführung, bei der man Geheimnisse lüften und dem Rätsel um die Heilige mit der Maus auf die Spur kommt ...
Wien:
Innere Stadt:
Im 1. Bezirk lässt sich unter anderem das Archiv der Universtät Wien bestaunen, durch Führungen erfährt man vieles zur Geschichte: wie das erste Universitätsgebäude 1384 entstand und wie sich das Universitätsviertel mit seinen Fakultäten und Wohnheimen damals dort aufbaute. Auch werden bei einem Rundgang in der Stadt die Universitätsbauten von 1624 bis 1850 besichtigt, bis die Führung dann, über die ehemalige Universitätsbibliothek, im Jesuitenrefektorium, dem heutigen Festsaal des Archivs der Universität Wien, endet.
Alsergrund:
Nicht weit von der Universität Wien entfernt kann man in der Votivkirche im 9. Bezirk bei einer Führung durch die Kirche und dem dort neu aufgestellten Museum die dortigen Ausstellungsobjekte bewundern, unter anderem Goldschmiedeobjekte, den vom Kaiserpaar Josef und Maria gespendetem Josefsaltar oder auch die prunkvolle Kanzel der Votivkirche. Dann geht es weiter ins dortige Museum, wo man von Studierenden und Mitarbeiter:innen des Instituts für Konservierung und Restaurierung mehr über die dortigen Arbeiten erfahren kann und auch exklusive Einblicke in deren Metier erhält.
Das komplette Programm am Tag des Denkmals in allen Bundesländern gibt es hier im Überblick.
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