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"HIV nicht vergessen!" – Appell zum Welt-Aids-Tag 2021

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Erstmals 1988 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen, steht der Welt-Aids-Tag für Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids und soll Diskriminierung entgegenwirken. Zudem soll er an jene erinnern, die an den Folgen einer Infektion verstorben sind und will dazu aufrufen, den Zugang zu Prävention und Versorgung weltweit zu sichern.

Der Welt-Aids-Tag steht heuer unter dem Motto "End inequalities. End Aids. End Pandemics". Nicht zuletzt soll er auch in Zeiten einer Corona-Pandemie an die Betroffenen von Aids und HIV erinnern.

 

Aids: Weniger Tests wegen Corona

„Vierzig Jahre nach dem Beschreiben der ersten Aids-Fälle ist die Welt vom Ziel, der Epidemie ein Ende zu setzen, noch weit entfernt. Nicht, weil es an Wissen oder Instrumenten mangelt, sondern wegen struktureller Ungleichheiten, die den Zugang zu HIV-Prävention und -Behandlung erschweren“, so Andrea Brunner von der Aids Hilfe Wien.

Dass die Zahl der Neudiagnosen rückläufig ist, führt die Aidshilfe Wien auf die Verunsicherung der Menschen durch die Ausgangsbeschränkungen während der CoV-Pandemie zurück. „Es wurden viel weniger Tests gemacht und eingeschickt“, erklärt Brunner. „Auch wir von der Aidshilfe haben durch verringerte Öffnungszeiten weniger Personen getestet.“ Mittlerweile habe sich das Testen aber wieder eingespielt.

Nach wie vor keine Impfung

Binnen weniger Monate hat die Wissenschaft mehrere Impfstoffe gegen Covid-19 entwickelt. An einer Spritze gegen Aids arbeiten Mediziner seit Jahrzehnten, aber ohne durchschlagenden Erfolg. Seit der Entdeckung der Immunschwächekrankheit Anfang der 80er-Jahre gab es zwar enorme Fortschritte bei der Behandlung, doch immer noch sterben jedes Jahr hunderttausende Menschen daran, 2020 waren es 680.000. Der Welt-Aids-Tag erinnert also daran, dass auch diese Pandemie noch nicht besiegt ist.

Für die Entwicklung der Corona-Impfstoffe wurden riesige Summen bereitgestellt. Der Aids-Forschung stünden diese Mittel nicht zur Verfügung, bedauert auch Nicolas Manel vom französischen Gesundheitsforschungszentrum Iserm. 38 Millionen Menschen weltweit leben derzeit mit Aids. Eine Impfung wäre die einzige Möglichkeit, die Krankheit auszurotten.

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Zehn Prozent kennen Infektionsstatus nicht

Etwa 9.000 Menschen in Österreich leben laut Zahlen der Statistik Austria mit HIV, nach Schätzungen der Österreichischen Aids Gesellschaft kennen rund zehn Prozent von ihnen ihren Infektionsstatus nicht, berichtete der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig). 2020 haben sich laut Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien 332 Personen neu infiziert. Die Pharmig verweist zum Welt-Aids-Tag daher auf die Bedeutung von HIV-Tests.

"Eine Infektion mit dem HI-Virus muss heute dank der verfügbaren Arzneimittel nicht mehr zwangsläufig zu Aids führen. Voraussetzung dafür ist aber, dass Betroffene um ihre Infektion wissen", sagte Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog. "Wer einen HIV-Test macht, schafft Klarheit und kann gegebenenfalls früher behandelt werden und andere davor schützen, sich anzustecken."

Know Your status

Wer sich über seinen Status Klarheit verschaffen will, hat bei der Aids Hilfe Wien jederzeit die Möglichkeit, einen kostenlosen Test zu vereinbaren. Hier geht es zu Anmeldung.