Bühnen Graz: 2024 als Superjubiläumsjahr
Im Jahr 2024 haben die Bühnen Graz gleich mehrmals Anlass zu feiern: Die Oper begeht ihren 125. Geburtstag, das Schauspielhaus wurde vor 60 Jahren wiedereröffnet, und die Vereinigten Bühnen, die vor genau 20 Jahren zur Holding Bühnen Graz umgestaltet wurden, bestehen selbst seit genau 75 Jahren. Seit 25 Jahren gibt es das Ballereignis Opernredoute, und die Theaterservicegesellschaft art + event agiert seit 20 Jahren selbstständig.
Vom Holzbau zum Theaterbau
Den Anfang macht im kommenden Jahr das Schauspielhaus, das im März 1964 wiederöffnet wurde. Begonnen hatte alles mit einem sehr schlichten Holzbau am Tummelplatz, der als Spielort diente. Am 24. Oktober 1774 erfolgte der Spatenstich für das neue Theater am Franzensplatz, dem heutigen Freiheitsplatz. Dieser Bau war der erste offizielle Theaterbau in Graz, der 1776 eröffnet wurde. Doch der Spielstätte sollten keine 50 Jahre beschieden sein, denn in den frühen Morgenstunden des 25. Dezember 1823 brach ein Brand aus und zerstörte das Gebäude völlig.
Bereits zwei Jahre später konnte ein neues Haus in Betrieb genommen werden, das schließlich nach mehr als 125 Jahre ununterbrochener Nutzung 1952 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste. Nach längerer Pause wurde schließlich am 14. März 1964 das Schauspielhaus wiedereröffnet. Man gab Max Mells eigens dafür verfasstes Drama "Paracelsus und der Lorbeer", doch glanzvoller wurde es einen Tag später, als Helmuth Lohner in "Hamlet" auf der Bühne stand.
Ein Stück Theatergeschichte
Im Herbst steht dann das 125-Jahr-Jubiläum der Grazer Oper auf dem Programm. Den Beginn machte ein Haus, das 1829 am Stadtpark als eine Art hölzerner Zirkus errichtete wurde. Dieses sogenannte "Thalia Theater" wurde an reisende Künstlergruppen vermietet, war aber rasch baufällig und musste 1858 gesperrt werden. Nach dem Umbau gab hier dann ein zwölfeckiges Theater, das im Unterschied zum Schauspielhaus mehr der leichten Muse wie Operette und Singspiel gewidmet war und am 18. Juli 1861 eröffnet wurde. Doch auch dieses Theater verfiel bald und es entstand die Idee, am Platz daneben einen Neubau zur errichten. Am 16. September 1899 erfolgte die Eröffnung dieses Bauwerks der erprobten Theaterarchitekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner und feiert nun sein 125-jähriges Bestehen.
Ein weiteres wichtiges Datum für die Grazer Theatergeschichte ist der 7. November 1949. Bis dahin wurden Theater und Oper zwar von Stadt und Land unterstützt, doch nun wurde die genaue Aufteilung geregelt. Es erfolgte der Gemeinderatsbeschluss, Satzungen für den Verwaltungsausschuss der Vereinigten Bühnen zu erlassen. Die "Vereinigten Bühnen Stadt Graz/Land Steiermark" sollten als Verwaltungsgemeinschaft den Betrieb von Oper und Schauspielhaus regeln. 2004 kam es dann zu einer Umstrukturierung und der Bildung einer Holding. Diese hat die Eigentumsrechte an den Bühnengesellschaften "Opernhaus GmbH", "Schauspielhaus GmbH" und "Next Liberty GmbH" sowie der Servicegesellschaft inne. Die Vereinigten Bühnen, die seit nunmehr 75 Jahren bestehen, wurden in Bühnen Graz umbenannt.
Die Werkstätten der Bühnen entstanden im gleichen Jahr wie die Oper. Die Geschichte dieser Ausstattungsexpertinnen und -experten ist eng mit dem Theaterbetrieb Oper Graz verknüpft, denn mit deren Gründung im Jahr 1899 entstand die Notwendigkeit und ein wachsendes Bedürfnis, den künstlerischen Visionen gerecht zu werden und diese zum Leben zu erwecken. 2004 erfolgte im Zuge der Umgliederung zur Holding die Ausgliederung der art + event I Theaterservice Graz.
Ein Jubiläum feiert auch die Opernredoute, denn 1999 fand zum ersten Mal die erste rauschende Ballnacht in den prunkvollen Räumlichkeiten des Opernhauses statt.