Finnin Lilli Paasikivi übernimmt Intendanz der Bregenzer Festspiele
Demnächst regiert bei den Bregenzer Festspielen nordischer Charme: Die Finnin Lilli Paasikivi wird als Nachfolgerin von Elisabeth Sobotka neue Intendantin des Festivals. Die 57-Jährige übernimmt mit 2025 das Klassikfestival an den Gestaden des Bodensees. Erfahrungen mit der Leitung großer Musiktanker hat die Mezzosopranistin, ist Paasikivi doch seit 2013 künstlerische Leiterin der Finnischen Nationaloper, dem einzigen professionelle Opernensemble des Landes.
Zuständig für künstlerische Ausrichtung
Paasikivi zeichnet dabei verantwortlich für die künstlerische Ausrichtung der Institution und die Spielplangestaltung. 2019 startete sie hier das Projekt Opera Beyond, um Oper und Ballett mit neuen technischen Anwendungen zu verbinden. Zugleich hat Paasikivi aber auch jahrzehntelange Erfahrung damit, wie es ist, selbst auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten. So war sie von 1998 bis 2013 als Solistin am Haus fix angestellt.
So sang sie an der Finnischen Nationaloper etwa die Fricka im "Ring des Nibelungen" ebenso wie die Carmen oder die Amneris in der "Aida". Auch international war die Mezzosopranistin in verschiedensten Kontexten zu erleben und arbeitete dabei mit der Spitze der Dirigentenzunft zusammen - von Paavo Järvi über Simon Rattle bis hin zu ihrem Landsmann Esa-Pekka Salonen.
Einspielungen von ihr liegen unter anderem zu ihrem großen Landsmann Jean Sibelius und nicht zuletzt zu Gustav Mahler vor, der eine Sonderstellung in ihrem Werk einnimmt. So machte sich Paasikivi nicht zuletzt einen Namen als Interpretin der Liederzyklen des großen Komponisten.
Zugleich engagierte sich Paasikivi früh in der Organisation des Klassikzirkus. So gründete die am 22. Juli 1965 im direkt an der russischen Grenze gelegenen Imatra geborene Künstlerin 2016 das Festival Sydänkesän säveliä und war von 2010 bis 2015 künstlerische Leiterin der Pyhäniemen-Kartano- Konzertreihe.
In ihrer Heimat blieb das Engagement Paasikivis nicht ungewürdigt, ist die Sängerin doch seit 2008 Trägerin der Pro Finlandia-Medaille des Ordens des Löwen von Finnland. Und seit 2017 darf sie sich dessen Commander nennen.