Was ist los in Vorarlberg

Literaturtage: Bregenz erhält neues Literaturfestival

Loading ...

Unter dem Titel "Flussstadt" starten am 30. März die ersten "Bregenzer Literaturtage". Im Zwei-Jahres-Rhythmus will sich das neue Festival künftig jeweils zu Ostern durch die Viertel der Landeshauptstadt bewegen. Schauplatz der ersten Auflage sind vier Leseorte in der Achsiedlung. Der Verein "Literaturinitiative Bregenz" hat dazu 13 Autoren und Autorinnen eingeladen, darunter Tonio Schachinger, Barbi Markovic, Armin Thurnher, Mikael Vogel, Andre Pilz und Verena Roßbacher.

Fixe Literaturveranstaltungen in Bregenz

Laut Theater Kosmos-Leiter Hubert Dragaschnig entstand die Idee zu dem Festival bei Gesprächen an der Bar des Bregenzer Hotels Schwärzler, das die damalige Direktorin Susanne Denk immer wieder mit Literaturveranstaltungen belebt hatte. Zusammen mit den Veranstaltern Katharina Leissing und Autor Wolfgang Mörth - letzterer ist Herausgeber der Vorarlberger Literaturzeitschrift "Miromente" - bildeten sie die "Literaturinitiative Bregenz". Statt mit dem Literaturfest "Hilfe kommt aus Bregenz" wie geplant 2022 einen Schlusspunkt unter bisherige Veranstaltungen zu setzen, mündete das gemeinsame Bemühen um die Literatur nun in ein Konzept für ein neues, kostenfreies Festival, das am Freitag vorgestellt wurde.

Dafür kartografierte das Team die Stadt atmosphärisch neu, um einen anderen Blick auf die Landeshauptstadt zu ermöglichen. Dem ersten bespielten Gebiet, geprägt von der Bregenzer Ach, wurde die Bezeichnung "Flussstadt" zugewiesen. Dem in der Landeshauptstadt so dominanten Bodensee und den üblichen Kulturorten im Zentrum werde damit bewusst die an der Stadtgrenze liegende, mit über 2.000 Menschen bunt bevölkerte Achsiedlung mit Leseorten wie Bürger- und Jugendtreff, Kindergarten und Begegnungszentrum entgegengestellt.

Loading ...

Festival von Publikation begleitet

Man wolle die Menschen dort erreichen, wo sie leben, erklärte Katharina Leissing. Die Stadtteile abseits des Zentrums stärker ins Kulturleben einzubeziehen und ein niederschwelliges Angebot zu schaffen, entspreche ganz der Kulturstrategie der Stadt, hielt Kulturstadtrat Michael Rauth (ÖVP) fest. Dabei will man laut Leissing aber "nichts drüberstülpen", vielmehr sei man seit langem mit lokalen Partnern in der Planung verbunden, etwa dem Stadtteilbüro und der "Aktionsgemeinschaft Achsiedlung", die für die Freizeitgestaltung der als soziales Wohnbauprojekt in den 1970er-Jahren errichteten Achsiedlung zuständig ist.

Man hoffe also auf großen Zuspruch, "es ist für alle gedacht", so Dragaschnig über die 52 Kurzlesungen umfassende Veranstaltung. Sponsoren und die öffentliche Hand stellten rund 60.000 Euro für das Festival zur Verfügung, dafür zeigten sich die Veranstalter dankbar, ebenso für die Zusage zu weiterer Unterstützung für insgesamt zehn Jahre. Begleitet wird das Festival von einer Publikation, in der Texte der teilnehmenden Literaturschaffenden versammelt sind.