Was ist los in Wien

MQ-Fassadenbespielung zu Ehren von Fischer von Erlach

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Ein pompöser Pferdestall als Display für zeitgenössische Kunst: Das Wiener Museumsquartier - MQ - klinkt sich in die Würdigungen für Johann Bernhard Fischer von Erlach ein, dessen Todestag sich heuer zum 300. Mal jährt. Ab sofort zeigt sich ein kleiner Teil der Hauptfassade des Kulturareals, das in den ehemaligen, vom Barockmeister erbauten kaiserlichen Hofstallungen untergebracht ist, in ungewohnter Optik. Sechs halbrunde Nischen werden mit Skulpturen bespielt.

Verantwortlich dafür sind die aus Südtirol stammende Künstlerin Sonia Leimer und der aus Graz gebürtige Künstler Tillmann Kaiser. Für die Aufgabe, für je drei der insgesamt 40 Halbnischen entlang der rund 350 Meter langen Fassade räumliche Interventionen zu schaffen, habe das Duo sehr unterschiedliche Zugänge im Umgang mit der gegebenen Architektur gewählt, erklärte MQ-Direktorin Bettina Leidl am Montag bei der Präsentation. Die Bespielung ist temporär angelegt. "Wir haben die Genehmigung des Bundesdenkmalamtes für ein Jahr", sagte Leidl.

Fischer von Erlach (1656-1723) gilt als einer der bedeutendsten Barockbaumeister Europas. Neben den Hofstallungen schuf er etwa mit der Wiener Karlskirche, der Hofbibliothek (heute Nationalbibliothek) oder der Salzburger Kollegienkirche Ikonen der Architekturgeschichte.

Die damaligen Hofstallungen wurden 1725 und damit erst zwei Jahre nach dem Tod Fischer von Erlachs fertiggestellt. Es gebe Hinweise darauf, dass der Architekt für die Nischen Skulpturen vorgesehen hatte, diese dann aber nicht mehr umgesetzt wurden: "Für uns ist nun interessant, inwieweit die Barockfassade als Display für zeitgenössische Interventionen fungieren kann.", so Leidl.

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