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© Johannes Ifkovits

Theater

Die Macht des Schicksals

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Im November 1924 präsentierten Volksoperndirektor Fritz Stiedry und Franz Werfel, Autor des Bestsellers „Verdi. Roman der Oper“, einen spannenden Plan: Die damals kaum bekannte Verdi-Oper „La forza del destino“ sollte in Werfels Nachdichtung aufgeführt werden.

Der Plan zerschlug sich, die von Werfels Übersetzungen (jene von Simon Boccanegra und Don Carlos folgten noch) initiierte „Verdi-Renaissance“ sollte wenig später ihren Ausgang in Dresden nehmen. Knapp ein Jahrhundert später landet die deutsche Version der „Macht des Schicksals“ nun an ihrem Bestimmungsort.

Werfel hat nicht nur eine höchst poetische Übertragung geschaffen (Alvaros große Arie, „La vita è inferno all’infelice“, beginnt hier mit den Worten „Die Welt ist nur ein Traum der Hölle“), sondern auch wirkungsvoll in den Ablauf eingegriffen: So erklingt die berühmte Ouvertüre erst nach dem schicksalhaften Pistolenschuss, der Leonores Vater tötet und sie von ihrem Liebsten trennt. Von ihrem rachsüchtigen Bruder Carlos gehetzt, flüchtet Leonore in ein Kloster und wird erst im Sterben wieder mit Alvaro vereint sein.