Genc Kadriu

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Genc Kadriu: Gemartert erschrecke ich sie zwischen Wolke und Erde

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Genc Kardriu (KS/GB) ist ein zeitgenössischer Künstler, der in Prishtina und Tirana lebt und arbeitet. Kadrius Kunst versucht, die Wechselbeziehung und die Spannung zwischen der eigenen inneren Erfahrung und der Außenwelt zu visualisieren. Unter Verwendung von konkreten und symbolischen Objekten und Aspekten der materiellen Kultur, des kollektiven spirituellen Erbes, der Naturgeschichte, der Literatur, der Spiritualität und persönlicher Erinnerungsstücke entstehen Kadrius Werke durch die poetische, museumsartige Anordnung von Dingen in Form von skulpturalen Arrangements und Rauminstallationen. Durch interdisziplinäre Forschung und angewandtes Experimentieren folgt seine Praxis einer Dialektik der Gegensätze, der Interdependenz und einer Logik der Interaktion zwischen Zufall und Intention.

Gemartert erschrecke ich sie zwischen Wolke und Erde
„Es existiert die Meinung, dass die Maske das erste menschliche Kunstwerk sein könnte. Diese Maske ist eine Kombination aus Materialien und deren Hintergrundgeschichten, dabei gibt es etwas darüber hinaus, das sie monströs und wirkungsvoll macht. In vielen ursprünglichen Traditionen wird einer Maske von ihrem Schnitzer ein spiritueller Geist eingehaucht, durch den der Träger der Maske verwandelt wird, und zwar in das, was die Maske repräsentiert. Normalerweise ist dies eine Gottheit, ein spirituelles Wesen oder eine mythologische Kreatur. Die Maske spielt dabei die Rolle eines vermittelnden Bindegliedes zwischen Entitäten, nimmt dabei einen Raum ein der weder das eine noch das andere ist. Eine Maske ist dabei nicht wie ein beliebiges anderes Skulpturenstück, sie ist etwas Magisches. Die Maske, die ich aus dem Kosovo mitgebracht habe, ähnelt im Stil einem kolonialen Sammler und imitiert eine Stammesmaske. Es handelt sich einen Entwurf, den ich als einen Prototyp für ein größeres Werk betrachte. Hergestellt aus Bienenwachs, Braunkohle und Mineralien, verweist die Maske auf Hintergründe der Geschichte des Kosovo wie etwa des modernen Fortschritts, aber auch Verschmutzung des Lebensraumes, neoliberale Ausbeutung, nationalistische Instrumentalisierung, Fragen des Territoriums und der Identität. Neben den materiell-sinnlichen Eigenschaften der Maske umfasst die Ausstellung zwei weitere Elmente: Heu von einer biodiversen Wildpflanzenfläche, die im Rahmen einer künstlerisch-performativen Aktion von der österreichischen Künstlerin Anita Fuchs in Wien angebaut wurde und von Antita Fuchs von Hand gesammeltes Wiesensaatgut aus der Grenzregion zwischen Österreich, Slowenien und Ungarn eine wichtige Rolle für diese Präsentation.
Die Maske verbindet, beschwört und webt ein Geflecht von Beziehungen über mehrere Ebenen hinaus. Der Träger der Maske tritt hervor, um die Götter zu besänftigen und mit der Bevölkerung der Stadt in Dialog zu treten darüber was gut oder schlecht ist an der politischen und sozialen Situation“. (Künstlerstatement)

Gemartert erschrecke ich sie zwischen Wolke und Erde (I scare them martyred between cloud and soil) ist eine künstlerische Arbeit von Genc Kadriu, entstanden im Rahmen des AiR Programms „Art and Ecology“ des MuseumsQuartiers Wien, im Informationsaustausch und in Zusammenarbeit mit Anita Fuchs Projekt Versuchsfeld1 – Wiese vor dem MuseumsQuartier Wien.

Eröffnung: 24.01.2024, 18h

Laufzeit: 25.01. – 28.02.2024

Öffnungszeiten: Mo-So: 10-22h

Ort: MQ Pop-Up Schauraum

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