Landschaft und ...

Gallerí Fold lädt in Zusammenarbeit mit art.passage.spittelberg zur Eröffnung einer gemeinsamen Ausstellung von Daði Guðbjörnsson und Soffía Sæmundsdóttir aus Island ein.

Die Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, 2. Februar um 18 h.

Öffnungszeiten am Samstag 3. Feb. von 13 – 15 h. 

Art.passage.spittelberg

Gutenberggasse, Spittelberg passage 15, 1070 Wien

Kontakt: [email protected], Mobiltelefon +354-8450450

Gallerí Fold, Reykjavík

Die Gallerí Fold wurde 1992 gegründet und feierte vor kurzem ihr dreißigjähriges Jubiläum. In einem kleinen Raum wurde mit dem Kommissionsverkauf von Werken zeitgenössischer Künstler begonnen. 1994 zog die Galerie in Rauðarárstíg 12–14 in Reykjavík ein, wo sie noch heute residiert. Sie verfügt über drei verschiedene Ausstellungsräume und arbeitet derzeit mit rund 50 Künstlern zusammen, die dort regelmäßig ausstellen. Im vergangenen Jahr fanden dort 18 Kunstausstellungen statt. Die Aktivitäten der Galerie sind vielfältig, denn neben Ausstellungen werden das ganze Jahr über neue Werke zeitgenössischer Künstler verkauft und Auktionen älterer klassischer Werke durchgeführt. Das Arbeitsumfeld ist daher vielfältig und lebendig. Die Galerie beschäftigt neun Mitarbeiter und ist die größte Kunstgalerie in Reykjavík.

Für die Ausstellung in art.passage.spittelberg wurden Daði Guðbjörnsson und Soffía Sæmundsdóttir ausgewählt. Beide arbeiten seit vielen Jahren mit Gallerí Fold zusammen und haben ihre Spuren in der isländischen Kunstgeschichte hinterlassen. Ihre Ausstellungen der letzten Jahre sind im Artsy-Bereich der Galerie zu sehen, siehe https://www.artsy.net/partner/galleri-fold-1.

Inspiration aus der isländischen Natur

 Seit Anbeginn der isländischen Kunstgeschichte um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts sind die Natur Islands und seine Landschaften ein zentrales Thema heimischer Künstler. Zu dieser Zeit kehrten die ersten Künstler nach Abschluss ihres Kunststudiums in Kopenhagen nach Island zurück. Unterschiedliche Stilrichtungen zogen ein und verschwanden wieder, die Landschaft ist aber immer eine Konstante in der Kunstgeschichte des Landes geblieben, sei es im Hintergrund, im Vordergrund oder als Idee. Daði sagt: „Als ich jung war, waren Landschaftsbilder nicht gerade in Mode und ich dachte mir, ich kann Landschaften malen, wenn ich alt bin, dann spielt es keine Rolle mehr, was andere denken.“

Daði und Soffía nähern sich auf unterschiedliche Weise der Landschaft an. Charakteristisch für Daði’s Landschaftsarbeiten sind lebhafte und farbenfrohe Verzierungen, während es in Soffías Arbeiten die Darstellung reisender Personen sind, die durch Landschaften wandeln. Früher reisten diese Personen meist in Gruppen, doch in letzter Zeit sind sie sprachloser, orientierungsloser und immer einsamer geworden.

Daði erinnert sich: „Als ich an der Kunstschule war, waren Ölgemälde nicht besonders beliebt, es ging vielmehr darum, in der Malerei eine tiefere Wahrheit aufzuzeigen. Mit dieser tiefen Wahrheit kam ich nie gut zurecht. Ich fing an, in einem wilden Stil zu malen, und es lief gut, bis ich das existentielle Problem satt hatte und zu den Verzierungen überging, die freundlicher und menschlicher waren. Daði’s verzierte Welt ist vielleicht nur eine Suche nach der tieferen Wahrheit der Dinge, die wir sehen können.

Über ihre Kunst und die Reisenden sagt Soffía: „Wenn eine Person in eine Landschaft gemalt wird, bekommt sie eine Geschichte und Bedeutung.“ Gefühle und Verbindungen entstehen und die Zeit wird wichtig. Wenn die Landschaft nicht im Mittelpunkt der Arbeiten steht, wird die Person ein wenig verletzlich, als müsste sie sich mit allem auseinandersetzen, um zu existieren. Dicke Farbschichten und dunkle Farben bilden einen Kontrast zu dünnen Schichten, die mit großen Pinseln aufgetragen werden. Sie erzeugen eine Art Schleier oder Distanz.“

Die Vorgehensweise der beiden Künstler ist wahrscheinlich gar nicht so unterschiedlich. Soffias Gestalten und Daði’s dekorative Verziehrungen sind immer als Kontrastelemente in die isländische Natur eingebettet. Als Daði älter wurde, blieb er seinen früheren Vorsätzen treu und begann Landschaften zu malen. „Eines meiner größten Hobbys ist es, durch die Natur Islands, durch grasbewachsene Landschaften, Strände und Täler zu wandern und die Berge und Gletscher zu betrachten. Es hat in mir den Wunsch geweckt, Landschaften zu malen. Ich habe die Verzierungen miteinbezogen, damit es nicht zu ernst wird“, fügt er lachend hinzu. 

Obwohl Daði und Soffía unterschiedliche Schwerpunkte setzen, lassen sich Gemeinsamkeiten in ihrem Ansatz feststellen. Über ihre Kunst sagt Soffía: „Ich habe mir vorgenommen, Werke zu schaffen, die leicht sind, mit anregenden Farben und getragen von der Begeisterung für das Malen.“ Es geht letztendlich nicht so sehr um die Reise der Person, sondern mehr darum, wie Farben auf eine Leinwand oder Malplatte übertragen werden und Emotionen ausdrücken. Möglicherweise gehen unsere Gefühle mit uns durch und die Farben neigen dazu, die Oberhand zu gewinnen. Oder vielleicht sind es die Zeiten, in denen wir gerade leben, die bei meiner Arbeit bestimmend werden“.

Es ist nicht nur die Landschaft, die Daði und Soffía verbindet, sondern auch die Tatsache, dass sie gleichermaßen die Ölmalerei, Grafik und die Aquarelle beherrschen. Beide Künstler blicken auf eine lange erfolgreiche Karriere in Island zurück. Sie haben ihre Werke in Einzelausstellungen sowie in Gruppenausstellungen im In- und Ausland ausgestellt.

Über die Künstler:

Daði Guðbjörnsson wurde 1954 geboren.

Er hat in den Jahren 1969-1976 an der Kunstschule in Reykjavík und in den Jahren 1976-1980 an der isländischen Kunst- und Handwerksschule studiert. Im Winter 1983-1984 studierte er an der Rijksakademi van Beeldende Kunsten in Amsterdam.

Daði hatte mehrere Einzelausstellungen in Island und eine in Deutschland. Er hat außerdem an zahlreichen Gruppenausstellungen in Island, Dänemark, Japan, Deutschland, Kroatien, Frankreich, Schweden, Finnland und Norwegen teilgenommen.

Soffía Sæmundsdóttir wurde 1965 geboren.

Soffía studierte von 1987 bis 1991 an der Grafikabteilung der isländischen Kunst- und Handwerksschule und erhielt von 2001 bis 2003 einen Master-Abschluss in Malerei (MFA) vom Mills College in Oakland, Kalifornien.

Sofias Arbeiten wurden an verschiedenen Orten der ganzen Welt, in Europa und Nordamerika, ausgestellt. Für ihre Kunst erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Artist Award, den Jay De Fao Award (2003) und den Joan Mitchell Painting and Sculpture Award (2004). Sie war Preisträgerin des internationalen Malwettbewerbs Winsor und Newton im Jahr 2000. Ihre Werke befinden sich im Besitz zahlreicher öffentlicher Einrichtungen und Institutionen.