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Das Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz lädt herzlichst zur Ausstellung von Marko Zink ein.

Die Präsentation für Bregenz im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis aus den komplett neuen Arbeiten erweist sich als äußerst erfreuliches Wiedersehen mit und eine perfekt inszenierte Weiterentwicklung von Themen und Motiven, die sich in der einen oder anderen Form wie ein roter Faden durch das Werk des 1975 in Gaschurn im Montafon geborenen Künstlers ziehen. Sie sind alle da. Alle Motive und Habituden, die wir aus dem Repertoire von Marko Zink kennen, oder besser zu kennen glauben, und nach denen wir fast schon süchtig in seinen Werken suchen: der Wald, die Tiere, das uneindeutige Agieren zwischen Zeigen und Verstecken, das zutiefst Gekünstelte im Natürlichen, das Verharren zwischen Drama und Bubenstreich, Ungereimtheiten, die uns herausfordern... Im Lieblingswald des Fotografen, einem „verzauberten Ort" (Zink) im niederösterreichischen Neunkirchen, der zu Zeiten Maria Theresias als Monokultur angelegt wurde und wo es immer wieder zu Waldbränden kommt, die Marko Zink seine Weltuntergangsszenarien liefern, ist auch ein Teil der allerneuesten Serie „Als die Tiere den Wald verließen" entstanden. Darin geht der Künstler, wie so häufig sein eigenes Modell, unter Tiermasken von Hund über Hahn und Affe bis hin zum Schwan, der Frage nach, was Tiere beruflich so machen könnten, wenn ihr natürliches Habitat zerstört wird. Ihres Lebensraumes beraubt und in die Erwerbstätigkeit gezwungen, ziehen die Tiere Richtung Stadt, wo sie – ihrem animalischen Wesen verpflichtet – zu Prostituierten werden und anschaffen gehen. Die Fotografien werden eng gehängt, wodurch der Eindruck eines Films entstehen soll, der durch die Verwendung von entsprechendem Filmmaterial verstärkt wird.

Auf einem sehr persönlichen Erlebnis basiert die ebenfalls neue Reihe „Innerer Film". Darin verarbeitet Marko Zink den Abschied vom erinnerungsbehafteten Elternhaus, als dem Ort seiner Herkunft, das 2020 verkauft wurde. Seine Großmutter, die „Seele des Hauses", die Mutter und die fünf Tanten, die alle in dem Haus wohnten, haben den Künstler sehr geprägt und ihnen allen widmet er diese abgeschlossene Reihe. Zwölf Motive auf und in Handspiegeln gedruckt und wiederum gespiegelt, sodass sich ein Paar ergibt, das in der Anordnung an Schmetterlingsflügel denken lässt, verweisen auf die Metamorphose, sind aber auch eine Hommage. Marko Zink: „Wir alle sind nur Reflexionen, auch Abbild des Gegenübers, in dem wir uns nicht nur tagtäglich spiegeln, sondern wohl ein ganzes Leben lang."