Was leid tut

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Was macht das Leid aus dem Menschen? Wie verhält sich der Mensch angesichts des Leides? Zu diesem Thema sind Arbeiten aus sieben Jahrhunderten zu sehen.

Welches Leid kann größer sein, als das eines Elternteils angesichts eines toten Kindes? Die christliche Kunst hat dafür das Bild der Pietà gefunden, die Darstellung Mariens mit dem Leichnam ihres toten Sohnes auf dem Schoß. Leid kann zerbrechen – aber es kann auch stärken, weil es näher zu Gott bringt. Für die eigene Überzeugung Verfolgung, Folter und Gefangenschaft, ja letztlich den Tod erdulden – in zahllosen Bildern wurde und wird das Schicksal der christlichen Märtyrer vor Augen geführt.

Doch der Titel lässt auch andere Interpretationen offen: die Erkenntnis, einen Fehler begangen zu haben als erster Schritt zur Reue und dem Wunsch, das begangene Unrecht (=Leid) wieder gut zu machen – auch hier liefert die Bibel einen starken Archetypus, der in der Kunst seinen Niederschlag gefunden hat: den reuigen Petrus. Bildern des Leidens, der Not und der Hoffnungslosigkeit sollen schlussendlich natürlich auch Werke gegenübergestellt werden, welche die Überwindung von Leid thematisieren. Die Kraft des Glaubens kann Wunder wirken. Beispiele dafür finden sich im Alten wie im Neuen Testament und bilden den Stoff für zahllose Heiligenlegenden. Und nicht zuletzt wurzelt hier auch die Vorstellung vom Schutzengel.

Die Jahresausstellung 2020 versucht erstmals den St. Leo­pold Friedenspreis, die Aktivitäten der Galerie der Moderne und die historischen Sammlungsbestände des Stiftes in einem großen Projekt zusammenfließen zu lassen.