Das Duo Mozart/Villazón wird in Salzburg um Salieri erweitert

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Was ist los in Salzburg

Villazón frischt Mozartwoche mit Salieri auf

Salieri & Mozart - Freunde oder Feinde?

Vom erbitterten Konkurrenten bis zum Mörder Mozarts ist der italienische Komponist schon in Geschichte und Popkultur gemacht worden. Villazón möchte ihn deshalb in ein besseres Licht rücken: "Ich habe mich schnell für Salieri entschieden, denn nach diesem berühmten Film von Milos Forman sind viele Leute auf Mozart gekommen. Es war ein Hit für die klassische Musik und Mozart als Person. Außerdem gibt es viele Legenden über die beiden Komponisten, und für mich war es sehr interessant, Salieris Musik zu entdecken. Er wirft ein neues Licht auf Mozarts Schaffen", so Villazón im Gespräch mit der APA.

Die Beziehung Mozart und Salieri bietet auch dramaturgisch viel Zündstoff. Nicht zuletzt Peter Shaffers Theaterstück "Amadeus" hat den Mythos um Salieri als Giftmörder befeuert. Bei der Mozartwoche wird zusammen mit dem Salzburger Landestheater eine Neuproduktion präsentiert, die ein zeitgenössischeres Bild Mozarts zeichnen soll und von Andreas Gergen inszeniert wird. "Ich hatte schon lange die Idee, das Stück 'Amadeus' mit dem Landestheater zu machen. Jetzt ist der perfekte Moment, und alle waren sofort begeistert, die neue Produktion bei der Mozartwoche zu zeigen", schwärmt Villazón.

Auch den russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow faszinierte die Legende um die beiden Kontrahenten, sodass er sie in seiner Oper "Mozart und Salieri" verarbeitete. Diese Kammeroper wird heuer als Produktion mit dem Marionettentheater zu sehen sein und von Matthias Bundschuh inszeniert. Neben den Marionetten wird ein Kammerorchester aus elf Studierenden der Universität Mozarteum unter der Leitung von Kai Röhrig das Werk musikalisch vortragen.

Auch heuer gibt es wieder eine halbszenische Opernproduktion. Rolando Villazón hat sich für dieses Jahr Mozarts "La Clemenza di Tito" vorgenommen, die er - wie schon "Don Giovanni" im vergangenen Jahr - halbszenisch in der Felsenreitschule aufführt. Für diese Einrichtung hat er sich Regisseurin Bettina Geyer an die Seite geholt, die das Werk zum ersten Mal inszeniert. Ebenfalls eine Premiere wird die Aufführung für Dirigent Jordi Savall und sein Orchester Le Concert des Nations, das Mozarts Musik auf historischen Instrumenten zum Klingen bringen wird. Die Besetzung der Titelpartien ist dazu recht hochkarätig: Edgardo Rocha übernimmt den Tito, während Hanna-Elisabeth Müller die Vitellia und Magdalena Kozena den Sesto singen.

Ein weiteres Debüt bei der Mozartwoche gibt es für Joana Mallwitz, die das erste Mal beim Festival zu Gast ist und am Pult der Wiener Philharmoniker stehen wird. Am Flügel sitzt bei diesem bereits ausverkauften Konzert Igor Levit, der neben Geigerin Anne-Sophie Mutter einer der Solisten ist, die zusammen mit den Wienern zu hören sein werden. Die Öffnung des Konzertprogramms für andere Komponisten ermöglicht in diesem Jahr auch, dass Villazón sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllen kann, nämlich die Cellistin Sol Gabetta zum Festival einzuladen. Sie wird mit den Wiener Philharmonikern Haydns Cellokonzert in C-Dur spielen.

Neben den üblichen Kammermusikkonzerten wird auch das Crossoverformat "Mozart-Trazom!" weitergeführt. In dessen Rahmen wird beispielsweise das Ensemble MoZulu klassische und afrikanische Musik miteinander verbinden. Zu Mozarts Geburtstag wird Villazón außerdem die "Serenata Mexicana" weiterführen. Zusammen mit Los Mariachis Negros wird er am 27. Jänner zum Geburtstagsständchen auf den Mozartplatz einladen. Auch die Tradition des Eröffnungs- und Abschlusskonzertes wird beibehalten.

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