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Lido Sounds-Premiere mit Florence + The Machine

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So ein Stadtfestival hat so manche Vorteile: Praktische Anreise, vorhandene Infrastruktur – und asphaltierte Böden, die nicht in Gatsch und Wasser versinken, wenn der Regenguss doch einmal kommt.

Das Lido Sounds, das am Freitag bei Sonnenschein in Linz gestartet ist, musste zwei Mal wegen Unwetterwarnung kurzzeitig unterbrochen werden (auch Hagel gesellte sich kurz dazu). Das Areal unmittelbar vor der "Main Stage" wurde rasch geräumt, die Besucher:innen suchten Schutz nebst oder unter den zahlreichen Gastro-Zelten. An der zweiten, überdachten Location, der "Ahio! Pop Summer Stage", ging das Programm planmäßig weiter.

Die Festivalbesuchenden ließen sich von diesen Unterbrechungen aber nicht die gute Laune nehmen. Insbesondere das hervorragende Musik-Line-Up sorgte für beste Stimmung am Donauufergelände.

Sonnenschein, Tanzlaune und nochmal Regen

Der Regen brachte aber sogar eine angenehme Abkühlung zur sonst stark runterbrennenden Sonne. Sommerliche Vibes versprühten auch die Acts des Nachmittags, gestartet wurde mit Danger Dan, Lou Asril, My Ugly Clementine und Coach Party.

Während die britische Sängerin Anna Calvi einen wetterbedingt verkürzten Auftritt hinnehmen musste, brachte die deutsche Poprock-Band Giant Rooks den Sonnenschein am späteren Nachmittag zurück. Und auch jede Menge Tanzlaune: Insbesondere Frontmann Fred Rabe zeigte sich nicht nur stimmkräftig, sondern animierte die Menge gekonnt und mit so viel Enthusiasmus, dass ihm beim Song "Bright Lies" sogar ein Stick an einer Trommel zerbrach. "Wir sind sehr dankbar, dass so viele Leute hier sind! Das war unser erstes Lido Sounds, wir kommen gerne wieder!"

Das Hoch nach diesem Auftritt musste beim Slot der britischen Alternative-Folk-Band Alt-J leider erneut durch Regen gebremst werden. Als das Trio gerade "Every Little Freckle" als zweite Nummer anspielte, meldete sich der Regen nochmal zurück. Nach einer halben Stunde zog aber auch diese Schlechtwetterfront von dannen, versöhnt wurde man außerdem mit einem Regenbogen über dem Gelände. Alt-J konnten die noch etwas tropfende Menge dann mit passenden Post-Regentanz-Songs wie "Breezeblock", "Dissolve Me" und natürlich "Left Hand Free" wieder in die richtige Festivalstimmung zurückversetzen.

Bummvolles Zelt bei Avec und Interpol

Durch das abwechselnde Bespielen der beiden Bühnen konnten die Besucher:innen bequem alle Wunsch-Acts sehen, ohne sich für einen entscheiden zu müssen. Vorausgesetzt, sie fanden noch Platz im Zelt der Ahio! Pop Summer Stage.

Ähnlich wie bei der heimischen Singer-Songwriterin Avec am Nachmittag war auch bei der New Yorker Indie-Formation Interpol "full house" im knapp 6.000 Leute fassenden Zelt. Aber auch von draußen konnte man sich von Songs wie "Slow Hands", "Narc" und natürlich "Evil" kurzzeitig zurück in die gitarrenlastige Zeit der Nullerjahre versetzen lassen.

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Märchenhafte Florence Welch

Großes Highlight am Freitag war natürlich der Headliner: Die britische Ausnahmestimme Florence Welch und ihre Band Florence + The Machine lieferten eine perfekte Performance ab, die sowohl dramaturgisch als auch stimmlich nicht weniger als fantastisch war.

Die 36-jährige Britin schwebte wie eine Elfe (natürlich barfuß!) über die Bühne, sang mal sanft in höchsten Tönen oder wirbelte stürmisch von einer Stage-Seite zur anderen, um die Menge zum Hüpfen und Tanzen zu animieren. Hier gab es keine Pause, auch die Setlist ließ nahezu keine Wünsche offen: "Heaven Is Here" und "King" lieferten theatralische Momente, bei "Ship To Wreck" und "The Dog Days Are Over" gab es in der Menge kein Halten mehr. Bei "Dream Girl Evil" begab sich Welch in den Fotograben, suchte die Nähe der Fans, umarmte und schmiegte sich an sie und sang auf der Absperrung stehend (!) minutenlang, während sie sich die Hand von einer glücklichen Besucherin halten ließ.

Auch mehr Hits aus ihrem Debütalbum "Lungs" waren mit dabei: Wild gesprungen wurde bei "Kiss With A Fist", während gefühlt das gesamte Lido Sounds-Publikum bei "Cosmic Love" oder "You Got The Love" laut mitsang. Und bei "Shake It Out" oder "Hunger" wurde trotz später Stunde nochmals kräftig abgetanzt. Beendet wurde der märchenhafte Auftritt (pünktlich um 23.00 Uhr) mit "Rabbit Heart", bei dem Welch die Menge scherzhaft um "Opfergaben" bat, sprich um Leute, die in die Höhe auf Schultern gehoben wurden. Diesem Wunsch kamen viele mit Freuden nach.

Ein famoses Finale für einen durch und durch gelungenen Festivalauftakt, für den sich die Anreise nach Linz allemal gelohnt hat. Am Samstag geht es beim Lido Sounds unter anderem mit den Toten Hosen, Wanda, Beatsteaks und Grossstadtgeflüster weiter.

Amina Beganovic

Seit 2024 beim KURIER-Newsdesk, davor Redaktionsleiterin von events.at. Befasst sich neben dem aktuellen Tagesgeschehen auch gerne mit Themen aus den Bereichen Gesellschaftspolitik, Kultur und Veranstaltungen.

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