8 Fragen an Wiener DJ-Kollektive: Verum Gaudium
Wer steckt hinter den heimischen DJ-Kollektiven, zu deren Musik wir so gerne ausgehen? Wenn du dich bisher nur wenig mit der heimischen Szene auseinandergesetzt oder längst den Überblick verloren hast, kannst du dir hier ein Bild darüber machen.
Denn geübte Fortgeh-Enthusiast:innen legen die Wahl des Clubs nicht selten nach dem Line-Up des Abends fest. Und auch, wenn sich manche DJs oder DJanes nicht gerne auf ein Genre festlegen, kann man die Richtung häufig mit ihrer Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kollektiv erahnen.
Deshalb stellen wir heimische DJ-Kollektive vor – diesmal verraten Verum Gaudium, wie ihr perfekter Partyabend aussieht.
Was hat euch dazu inspiriert, ein DJ-Kollektiv zu gründen?
Als ehemalige Cellisten legen wir gerne selbst auf. Besonders trifft das auf Musik zu, die in Österreich noch unbekannt ist, wir haben es uns zur Mission gemacht, jene Genres hier zu etablieren. Dabei werden wir immer wieder von anderen DJs unterstützt, die dieselbe Vision teilen.
Von welchen Genres ist dabei die Rede?
Nachdem das Genre-Thema fließende Grenzen hat und häufig alles mit dem Begriff "Techno" bezeichnet wird, legen wir bei unseren Veranstaltungen den Fokus auf "Euphoric Melodic Dance Music" – zumindest nennen wir das so. Dieser Überbegriff vereint Elemente aus Tech- und Deep House, Trance, Dance, Drum’n’Bass sowie Hard Dance. Bei uns ist für jede:n was dabei, egal wie viele Beats-per-Minuten.
Welches Ziel verfolgt ihr mit eurem Kollektiv?
Bei uns stehen die Musik und die Gefühle im Vordergrund. Wir bieten eine (Tanz-)Fläche zum Wohlfühlen. Weiters haben wir "Verum Gaudium zum Mitnehmen": Auf unserem YouTube Channel findet man Videos von DJ Sets unterschiedlicher Artists an besonderen Orten, zum Beispiel bei der Burgruine Aggstein.
Was ist euer Alleinstellungsmerkmal unter all den anderen Kollektiven?
Wir bieten möglichst vielen Künstler:innen eine Bühne und betreiben deshalb nicht das "übliche" Kollektivdenken mit "Artitsts in Residence". Alle, die unsere Vision und unser Verständnis von Musik teilen, haben Platz hinter den Verum-Gaudium-Decks. Außerdem bevorzugen wir besondere Locations, wie zum Beispiel die Besucherterrasse am Flughafen Wien, eine Straßenbahn, ein Boot am Mondsee oder der Balkon der Wiener Karlskirche. Hauptsache, es ist mühsam zum Aufbauen und für die Besucher:innen ein unvergessliches Erlebnis.
Welcher ist euer Lieblingsclub und warum?
Wenn es den perfekten Lieblingsclub gäbe, würde es unser Kollektiv nicht geben ...
Wie sieht für euch eine gelungene Party aus?
Wenn man pure Emotionen spürt, lachende Gesichter sieht, "Zugabe"-Rufe nach dem letzten Song hört und einfach diese unglaubliche Energie wahrnimmt – ganz unabhängig davon, welches Genre gerade gespielt wird.
Wie viele Events pro Jahr organisiert ihr in etwa? Und wann ist das nächste?
Wir organisieren drei bis vier große Events, mehrere spontane kleine Raves und zusätzlich dürfen wir bei zwei, drei anderen Events als Stagehostings mitwirken.
Am 16. September legen wir auf der Besucherterrasse des Flughafen Wien auf, jedoch ist die Party an dieser ungewöhnlichen Location leider schon ausverkauft. Auf Instagram versorgen wir aber weiterhin mit Infos.