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Frühlingszauber: Bärlauchpflücken in Wien

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Pesto, Cremesuppe, Grillbutter oder Salz: Bärlauch, auch wilder Knoblauch genannt, ist nicht nur ein Gewürzkraut, sondern auch ein vielseitiges Blattgemüse. Während der Saison (Mitte März bis Anfang Mai) kann man die grünen, nach Knoblauch duftenden Blätter im Supermarkt kaufen – oder selbst pflücken. Wien gilt sozusagen als Bärlauch-Oase, denn die Stadt bietet einige passende Orte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind.

Das Sammeln empfiehlt sich am Vormittag, wenn der Bärlauch noch schön saftig ist. Außerdem sollte man nie die ganze Pflanze samt Wurzel aus dem Boden ziehen, sondern lediglich die Blätter mit einer Schere abschneiden. 

Wichtig: Immer nur ein oder zwei Blätter von einer Pflanze nehmen, damit sie sich regenerieren kann. Doch bevor man sich auf die Bärlauchjagd in die Natur begibt, sollte man einiges beachten:

  • Von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden!

Achtung: Verwechslungsgefahr! Denn zur gleichen Zeit blühen die giftigen Maiglöckchen sowie die Herbstzeitlosen, deren Blätter dem Bärlauch leider ziemlich ähnlich sehen. Deshalb sollte man auf folgende Dinge achten:

  • Bärlauch riecht nach Knoblauch – die anderen Pflanzen nicht!
    • Aber: Nach einiger Zeit des Sammelns riecht alles nach Knoblauch, deshalb unbedingt noch andere Unterschiede beachten:
  • Bärlauchbätter haben eine matte Unterseite – Maiglöckchen haben eine glänzende Blattunterseite. Und bei Herbstzeitlosen sind Ober- und Unterseite glänzend.
  • Bärlauchblätter wachsen jeweils nur an einem Stiel aus dem Boden. Bei Maiglöckchen wachsen immer zwei Blätter an demselben Stiel und umhüllen ihn wie einen Mantel. Die Blätter der Herbstzeitlosen wiederum wachsen ohne Stiel direkt aus dem Boden.

9 Bärlauch-Hotspots in Wien

  • Lainzer Tiergarten

Man muss die Spazierwege gar nicht weit hinter sich lassen, um von dem Knoblauchduft umhüllt zu werden. Hier gibt es zahlreiche Bärlauchwiesen, die in kleine Waldstücke eingebettet sind. Man sieht auch immer wieder Sammler:innen, aber eigentlich ist das Pflücken verboten, da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt. Wer beim Sammeln in großen Mengen erwischt wird, dem droht sogar ein Bußgeld.

  • Wilhelminenberg

Am Wilhelminenberg kann man ebenfalls fündig werden. Wie an allen belebten und beliebten Ausflugsorten gilt: Je weiter man sich ins Dickicht traut, desto größer sind die Chancen auf unentdeckte Flecken.

  • Floridsdorfer Aupark

Die Floridsdorfer Au ist ein weitläufiger Park, der bequem mit der U6 zu erreichen ist. Das malerische Naturgebiet erstreckt sich entlang des Donauufers und beherbergt eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Hier wächst auch der wilde Knoblauch, der den Park im Frühling mit seinem charakteristischen Duft erfüllt.

  • Pötzleinsdorfer Schlosspark

Der Pötzi-Park, wie er unter Wiener:innen liebevoll genannt wird, ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Eltern mit Kindern, sondern auch für Bärlauchsammler:innen. Der wilde Knoblauch ist hier weit verstreut und beim Pflücken kann man die verschiedenen Lusthäuser, Statuen sowie das Tiergehege bewundern.

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  • Prater (Nähe Lusthaus)

In diesem riesigen Naturgebiet wächst natürlich auch Bärlauch. Doch weil er so zentral liegt, werden die Bestände immer wieder von Sammler:innen dezimiert. Wer also spät in der Saison von der Sammellust gepackt wird, könnte leer ausgehen.

  • Volkspark-Laaerberg

Der Landschaftspark im 10. Bezirk ist Teil des Wiener Grüngürtels. Hier findet man auch relativ leicht große Bärlauchwiesen. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch des Parks im Rahmen des Stadtwanderweges 7.

>> Mehr Stadtwanderwege in Wien.

  • Perchtoldsdorfer Heide

In den Wäldern hinter Perchtoldsdorf wartet der Bärlauch ebenso. Die Gemeinde hat ihm zu Ehren sogar einen Weg gewidmet - den Bärlauchweg. Die Heide ist von Wien aus mit der Straßenbahnlinie 60 leicht zu erreichen. Man fährt bis zur Endstation Rondau, geht ca. 15 Minuten über den Zugang Dr. Gorlitzer-Gasse und schon sieht man das prächtige Naturjuwel.

  • Augarten

Im zentral gelegenen Augarten tummeln sich nicht nur Linden, Kastanien und Robinien – hier kann man natürlich auch Bärlauch finden und pflücken.

  • Wienerwald

Bärlauch-Fans kommen auch im Wienerwald auf ihre Kosten: Das Sammeln des wilden Knoblauchs lässt sich hier wunderbar mit einer Wanderung verbinden. Mit der Straßenbahn 43 fährt man einfach nach Neuwaldegg und wandert von dort zur Mostalm.

Was tun bei Vergiftungen?

Im Vergiftungsfall unverzüglich eine Ärztin/einen Arzt und die Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) (01/406 43 43) kontaktieren.

Wichtig sind dabei folgende Informationen:

  • Angaben zur Person (Alter, Geschlecht, Gewicht)
  • Was und welche Menge wurde eingenommen?
  • Wann und wo kam es zur Vergiftung?