Song Contest: Österreich mit Partysong in Malmö
In den vergangenen Jahren hat Österreich beim Eurovision Song Contest auf feministische Botschaft (Teya&Salena), Schmuseballaden (Nathan Trent) oder durchdesignten Radiopop (Cesar Sampson) gesetzt. Mit der heurigen Rot-Weiß-Rot-Kandidatin Kaleen geht man nun mit einer Nummer ins Rennen, die unter drei Prämissen steht: Party, Party und Party. Die 29-Jährige will am 9. Mai mit dem Discohit "We Will Rave" in Malmö ihr Ticket für das ESC-Finale lösen.
"Ich bin die Rave-Queen"
Bassbeat, radiotaugliche Technoattitüde und ein Dancefloorfeger, der stilistisch für gewöhnlich eher in europäischen Musikkulturen wie Griechenland, Balkan oder Polen angesiedelt ist - mit diesem Paket will es Österreich heuer wissen. "Es ist definitiv ein Song, den man mehr als einmal hören kann", zeigte sich Kaleen selbst angetan von ihrer Nummer. Dabei habe sie selbst ihre Liebe zu "We Will Rave" erst auf den zweiten Blick entdeckt. "Ich bin eigentlich gar nicht so die Partymaus", gestand die Sängerin zu, die Celine Dion als ihre Lieblingskünstlerin beim ESC sieht. "Aber jetzt bin ich die Rave-Queen und werde ordentlich Gas geben." Ein Versprechen, dass die 29-Jährige nicht zuletzt mittels sexy Video samt viel nackter Haut einlöst.
Präsentiert wurde der Song am Donnerstag standesgemäß im Wiener Ronacher, wobei die offizielle Premiere am Freitag (1. März) um 7.40 Uhr im Ö3-Wecker zu hören sein wird. "Österreich bringt heuer die Party zum Song Contest. Der Song geht in die Füße", machte Andy Knoll als ESC-Aushängeschild des ORF deutlich: "Wir werden das Europa ins Hirn nageln." Der Song stammt aus der Feder eines dänisch-schwedischen Teams, dessen Mitglieder teils hinter ESC-Ikonen wie Loreen oder Emmelie de Forest standen. Und auch für die Bühnenchoreografie des Songs wird ein internationales Team verantwortlich zeichnen.
"Extreme Tanzperformance" in Malmö
Das letzte Wort bei der Auswahl der Nummer hatte wie stets ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz: "In manchen Jahren fällt es schwerer, in manchen leichter. Dieses Jahr war eines der leichteren Jahre." Es stimme einfach das Gesamtpaket. "Es wird eine extreme Tanzperformance geben - das hat es aus Österreich noch nie gegeben", zeigte sich Groiss-Horowitz verblüfft: "Das ist Hochleistungssport. Das kann außer Kaleen nur Helene Fischer."
Schließlich ist die gebürtige Oberösterreicherin Kaleen, die aus Ried im Traunkreis stammt, beinahe eine ESC-Veteranin, die seit 2016 in mehreren Funktionen hinter den Kulissen für das Megaevent gearbeitet hat - sei es als Stand-In-Lead-Artist während der Proben, als Tänzerin beim Intervall-Act oder als Creative Director beim Junior Eurovision Song Contest.
Vor allem war die ausgebildete Sängerin bis dato als Tänzerin erfolgreich, kann sie doch auf mehr als 100 Staats- und Europameister- sowie fünf Weltmeistertitel verweisen. Als Choreografin arbeitete sie überdies für Formate wie die ORF-Castingshow "Starmania". Das Bühnengeschäft liegt Marie-Sophie Kreissl, so Kaleens bürgerlicher Name, wohl einfach im Blut, stammt sie doch aus einer Showfamilie. So ist ihre Großmutter die Volksmusik-Szenegröße Hanneliese Kreißl-Wurth.
Halbfinales & Finale im Mai
Der 68. Eurovision Song Contest von Malmö startet am 7. Mai mit dem 1. Halbfinale, dem sich am 9. Mai das 2. Halbfinale anschließt. Insgesamt gehen heuer 37 Länder in der schwedischen Hafenstadt an den Start, nachdem im Vorjahr Loreen mit "Tattoo" in Liverpool den Sieg errungen hatte.
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