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Emo Forever: Black Parade in der Arena Wien

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Einen Abend lang nur all jene Songs hören, die die Teenager-Jahre geprägt haben und das Trommelfell fast zerstört hätten? Die Black Parade macht's möglich, am Samstag wurden in der Arena Wien nur die kultigsten Pop-Punk-, Metalcore- und Screamo-Songs gespielt. 

Wir haben unsere Haare geglättet, den schwarzen Eyeliner dick aufgetragen und unser inneres Emo-Kind auf die Tanzfläche geschickt. 

Alte Klassiker und ganz viel Nostalgie 

Wer in seiner Jugend eine Emo-/Scenephase durchgemacht hat, weiß – es war keine Phase. Zumindest trifft es heute immer noch auf viele von uns zu, die in ihrer Playlist nach wie vor die Klassiker der alten MP3-Player verewigt haben. Kein Heartbreak der Welt konnte besser als mit dem Song "I Hate Everything About You" von Three Days Grace oder "I Don't Love You" von My Chemical Romance verarbeitet werden. 

In der Arena hatte man am Samstagabend also die Möglichkeit, genau diese von Herzschmerz und innerer Zerrissenheit geprägten "harten Zeiten" Revue passieren zu lassen. Seufz. 

Los ging es um Punkt 22 Uhr (bitte nicht zu spät, einige von uns sind schließlich schon Ü30 ... ), die von zwei DJs mit den geliebten Tracks der frühen 2000er-Jahre bis heute versorgt wurden. Die Emo-Herzen vieler Besucher:innen schlugen definitiv höher, als Evergreens wie "I Write Sins Not Tragedies" von Panic at the Disco, "Sorry You’re Not a Winner" von Enter Shikari oder "Red Flag" von Billy Talent ertönten. Auch Paramore, Fall Out Boy, Green Day, A Day To Remember (ADTR) oder Good Charlotte durften bei der musikalischen Zeitreise in die Teenie-Jahre nicht fehlen. 

Hand aufs schwarze Herz, wer kann da bitte noch stillhalten?!

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Moshpits und Inklusion in der Arena

Moshpits durften selbstredend nicht fehlen, spätestens als der Klassiker "Diamonds Aren’t Forever" von Bring Me The Horizon von am Mischpult angekündigt wurden, setzte sich die Formation eines Moshpits automatisch in Bewegung.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mich auch 15 Jahre später aus den Pits eher fernhalte (eine Windmill, die ich einst bei einem Konzert ins Gesicht bekommen hatte, war mein Denkzettel dafür), doch trotz wilder Mosherei war die Menge an diese Abend überaus rücksichtsvoll. Statt extremes Gedränge oder ungute Situationen gab es fröhliches Crowdsurfing und Inklusion. 

Unter den Gäst:innen befand sich etwa ein Rollstuhlfahrer, der sich unter die Menge mischte und die wohl beste Headbanging-Performance des Abends ablieferte. Es wurde stets darauf geachtet, dass der Besucher genug Platz hatte und mühelos durch die Menge fahren konnte. Damals wie heute gilt: Emo-Kids halten eben zusammen!

Bierduschen und unvergessene Bandshirts

Sowohl Stimmung als Musik blieben cool, entspannt und angenehm. Viele Nostalgie-Endorphine wurden bei der gemeinsam Lieblingsbeschäftigung auf der Tanzfläche freigesetzt: Lauthals die Lyrics der alten Tracks von anno dazumal grölen! Dazu wurde die gute, alte Teenage-Angst wiederbelebt, ganz klassisch an der Bar oder in der Toilette Freundschaften geschlossen und das eine oder andere liebe Komplimente für's Outfit verteilt. Balsam für das junggebliebene Emo-Herz!

Apropos Outfits: Wer alten Bandshirts noch im Kleiderkasten herumliegen hat, hatte vor allem bei diesem Event wieder die Möglichkeit, damit hausieren zu gehen. Shirts von BMTH oder ADTR waren für den Nostalgiefaktor der Besucher:innen die Kirsche on top. Und man so auch die Liebhaber:innen der Szene aus den frühen 2000er-Jahren sofort erkennen. Erstaunlich jedoch: Obwohl ich an diesem Abend vermehrt mit Millenials gerechnet hatte, waren auch viele deutlich jüngere Fans im feiernden Publikum. Auch die Gen-Z konnte bei Songs wie "Durch den Monsun" von Tokio Hotel textsicher mitschreien – man konnte es kaum glauben. 

Ein Wiedersehen gab es aber nicht nur mit fast vergessenen Outfits und Accessoires, sondern auch mit alten Bekannten, die man von ähnlichen Veranstaltungen aus der Jugend kannte. Wen es also mit Ende 20 bzw. Anfang 30 auf so ein Event verschlägt, weiß, dass uns die Emo-Phase wohl ein Leben lang begleiten wird ... In diesem Sinne: Das Outfit für die nächste Black Parade liegt schon bereit.

  • Noch ein Tipp: Im Vergleich zu meinem jugendlichen Ich hatte mein Trommelfell ein "Schleudertrauma" von dem intensiven Bass und den Screams, das sich auch 24 Stunden danach bemerkbar machte. Ohrstöpsel bieten sich für das nächste Black-Parade-Event also definitiv an, egal, ob man Ü30 ist oder nicht.  

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