Lange Nacht der Kirchen: Programmtipps
Am 2. Juni tun die Fledermäuse gut daran, die Dachstüberl der Kirchen zu verlassen, denn es winkt vielfacher Besuch bis zur späten Stunde. Rund 700 Gotteshäuser in ganz Österreich laden auch heuer wieder zur “Langen Nacht der Kirchen”. Ab 17:50 Uhr wird die Nacht offiziell eingeläutet. Der Eintritt ist wie immer kostenlos.
Programm für alle
Es sind im Übrigen alle willkommen, also nicht nur Angehörige verschiedener Glaubensrichtungen, sondern auch Neugierige ohne Bekenntnis. Im Laufe des Abends werden religiöse Programmpunkte (Meditationen, Gebete, Vespern) ebenso abgedeckt, wie musikalische Darbietungen klassischer und moderner Art.
Dazu sollen auch Räume sichtbar gemacht und geöffnet werden, die man nicht so aufs erste als Kirche erkennt oder wo man sonst (fast) nie hineinkommt – mit und ohne Führungen können Besucher:innen Keller, Dachböden, Glockentürme, versteckte Kapellen und Kammern entdecken.
Schlachtplan für die Lange Nacht
Wie man den “Marathon” am besten anlegt? Manche halten sich streng an ihre schon im Vorhinein geplante Route, andere spazieren von Kirche zu Kirche, während einige an diesem Abend nur “ihrer” Kirche treu bleiben wollen.
Eintrittstickets sind im Übrigen nicht nötig – außer die jeweilige Gemeinde muss aus platztechnischen Gründen mit Zählkarten einschätzen können, wie viele Personen sich fürs Programm interessieren, dann kann um eine Anmeldung gebeten werden. Der Zutritt zur Langen Nacht der Kirchen bleibt aber wie immer kostenfrei.
Wer vom großen Veranstaltungsangebot überfordert ist, muss nicht weiter suchen – wir haben das Programm durchstöbert und einige Highlights für (den Raum) Wien herausgesucht:
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Versteckte Orte & hoch hinaus:
Wie schon erwähnt kann man im Rahmen der Langen Nacht jene Orte in Kirchen entdecken, die sonst nicht zugänglich für Besuchende sind. So finden etwa in der Votivkirche im Laufe des Abends mehrere Turmführungen statt. In Maria Treu und der Breitenfelder Kirche darf man einen Blick auf den Dachboden werfen. In letzterer wird dabei auch die zweitgrößte Orgel Wiens bestaunt.
Nichts für Angsthasen ist die Turmbesteigung des Kagraner Angers: Innerhalb der Kirche kommt man bis zu den Glocken – aber nur, wer schwindelfrei ist. Und im Rahmen der Turmführung in der Pfarre Breitensee darf man, wenn man das möchte, selbst einen Text von der Kanzel sprechen und im Priesterstuhl Platz nehmen.
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Verspieltes für Groß & Klein:
Abwechslung gibt es beim Flohmarkt im Häferl (das ist die Evangelische Gustav-Adolf-Kirche), auch kann man sich in der Votivkirche Sagen rund um des Teufels Beitrag zu Kirchenbauten in Europa anhören oder beim Kirchen-Karaoke in der Gemeinde Neufünfhaus mitsingen.
Ehrgeizige nehmen im Bibelzentrum beim MuseumsQuartier am Biblischen Pub-Quiz oder am Escape-Erlebnis "Exit the Church", ebenfalls in der Gemeinde Neufünfhaus, teil.
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Kulinarisches Programm:
Da in Italien am 2. Juni der Nationalfeiertag begangen wird, gibt es unter den Arkaden der Minoritenkirche Erfrischungen vom Eissalon Schwedenplatz. Warum genau dort? Weil es sich bei diesem Gotteshaus um die italienische Nationalkirche Wiens handelt.
Wer in Ruhe genießen will, ist im Café Ephata richtig: Es ist Wiens einziges Kaffeehaus mit einer Kapelle im darunterliegenden Keller.
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Neue und alte Musik:
Nicht zuletzt sind Kirchen auch stimmungsvolle Konzert-Locations. Besonders, wenn die Klänge mit der passenden Beleuchtung begleitet werden.
Die Nordlichter (Aurora Borealis) beschwört ein musikalisches Trio in der Pfarrkirche St. Augustin (Perchtoldsdorf). In der ältesten Kirche Wien, St. Ruprecht, gibt Taizé den nächtlichen Ton an. Die französische, ökumenische Gemeinde steht für meditative Gesänge bei Kerzenlicht.
Die Karlskirche wird zur Bühne für Solist:innen- und Orgelkonzerte, während in der Bernardikapelle Heiligenkreuzerhof die Kompositionen von Johann Sebastian Bach auf den Wiener Heurigenschmäh treffen.
Das österreichweite Programm der Langen Nacht der Kirchen gibt es hier im Überblick.