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© Herbert Brandl

Herbert Brandl - Morgen

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19:30 - 23:00
Kunsthaus Graz

"Morgen" – ein Begriff, so vielversprechend und hoffnungsvoll wie vage und ausweichend. Utopisch und dystopisch zugleich.

Morgen könnte alles „besser“ sein als heute, doch die Ungewissheit bleibt. Langfristig betrachtet weiß niemand, ob es überhaupt noch ein Morgen für die Menschheit geben wird. Mit diesem Titel ist der zwiespältige Grundton der Ausstellung von Herbert Brandl skizziert, der sich selbst als „Pessimist aus Leidenschaft“ bezeichnet.

Die Schau im Kunsthaus Graz nimmt ihren Ausgangspunkt bei der assoziativ verknüpfenden, prozesshaft angelegten Arbeitsweise des Künstlers, in der Gesehenes, Erlebtes und Imaginiertes aufeinandertreffen. Kindheitserinnerungen und Cartoons dienen genauso als künstlerische Impulse wie eigene Fotografien, Fernsehbilder, Webcams oder tagesaktuelle Bilder aus dem Internet. Als Spuren geraten sie in den Malprozess und werden dabei verdichtet, abstrahiert oder auch ausgelöscht. In Reaktion auf eine ungewiss gewordene Zukunft mag es nicht erstaunlich sein, dass sich über Werkauswahl und Präsentation auch ein nachdenklicher, fast schon apokalyptischer Zug in Brandls Personale hineinschreibt.

Diese führt erstmalig seine wichtigsten Werkgruppen – abstrakte und figurative Malerei, Malerei und Skulptur – sowie Objekte aus seinen Sammlungen und aus jenen des Universalmuseums Joanneum mit Arbeiten von Edelgard Gerngross, Thomas Baumann und Otto Zitko zusammen. Sie werden in Beziehung zueinander, aber auch zum Raum des Kunsthauses gesetzt, wobei biografische, konzeptuelle und materielle Verbindungen herausgestellt werden. Das von Brandl mit dem Gestalter Rainer Stadlbauer entwickelte Display nimmt seinen Ausgangspunkt bei Überlegungen des Künstlers und übersetzt diese ins Räumlich-Architektonische.