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© ana koder

ABbild anaLOG - DIGital - ARTificial

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is this the end of the art as we know it?

 

 

Wohin geht das Bild?

Um es auf den Punkt zu bringen: die Ausstellung dreier Fotografen geht der Frage nach, was macht KI mit der Fotografie?

Die Trias des ‚Wahren, Guten und Schönen‘, klassisches Leitbild westlicher Kultur, hat seit KI ihre Relevanz verloren. Dem ‚Wahren‘ war bislang das Foto als Reportage -insbesondere die Bildreportage- verpflichtet.  KI eröffnet nun die Möglichkeit ‚Fotos‘ von der Verhaftung amerikanischer Präsidenten, Päpsten in Luxusbekleidung etc. viral zu schicken. Diese Bilder, die jeglichem Wahrheitsgehalt entbehren, gehen in Sekundenschnelle um den Erdball und wir, die wir an schnelle, oberflächliche Rezeption von Fotos gewöhnt sind, nehmen sie als ‚wahr‘ wahr.

Die Fotografie (aus dem griech. ‚Lichtmalerei‘) als verlässliche Zeugin, als Abbild von Wirklichkeit könnte somit Geschichte sein.

‚Ein Bild sagt mehr als tausend Worte‘ bekommt eine neue Deutungshoheit.

Es sind Worte, ‚Prompts‘, mit denen der KI ‚Fotograf‘ ‚fotografiert‘. Worte, mit denen er ein KI-Programm füttert, das wiederum aus dem Ozean an, im Internet frei zugänglichen, Fotografien Bilddetails ‚lernt‘, bis das errechnete ‚Foto‘, seinem (und wessen?) Willen gemäß fertig gestellt ist. Was ein Zeitvertreib für die Einen sein mag, ist eine willkommene Manipulationsmaschinerie für die Anderen. Neues technologisches Spielzeug und Gefahrenquelle in einem.

‚Und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben‘, schrieb Schiller in seiner mahnenden Ballade vom ‚Zauberlehrling‘, über in falsche Hände geratene Kräfte und weiter ‚…die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los‘.

Seit KI setzt Fotografie nun nicht mehr das Licht zum Malen voraus, sondern bedarf ausschließlich Computer und Worte. Fotografie als Rechenvorgang aus 0en und 1en.

Mit analogen Reisereportage Fotos von Nepal der frühen 80er Jahre ist Martha Jarolim vertreten; mit Abbildern einer so, in dieser Form, nicht mehr existierenden Kultur, einer Vor-Globalisierungs-Kultur aus nepalesischen Hochtälern, die dazumal nur per Fuß zu erreichen waren. Fotos, Portraits die mit ihrem analogen, leichten ‚Bildrauschen‘ Zeugnis ablegen von unwiederbringlich vergangenen Zeiten mit den Mitteln vergangener, kaum noch angewandter Fotografie.

Die fotografischen Kreationen von Ana Koder sind überraschend einfach und gleichzeitig facettenreich.  Ana kehrt, fotografisch therapeutisch gesehen, ihr Inneres nach außen - ihr Sein und ihre Vergänglichkeit.  Die Beobachter sind eingeladen ihre Bilder frei zu interpretieren und ihre Botschaft, erstaunlich klar und gleichzeitig verhüllt, zu dekodieren.

Die Werke von Rinaldo Wurglitsch, zwischen der Genesis und der Apokalypse, entstehen durch das Nutzen von AI-Technologie, um beeindruckende Bilder zu schaffen. Er hat eine Kunstausbildung, Berufserfahrung als Grafiker-Designer, begeistert sich für Luftfotografie, zeichnet Akte und ist Technologie-Enthusiast.

Diese drei Arten des Schaffens stellen die Fotografen in der Ausstellung ‚Abbild‘ gegenüber.  Sie laden Sie ein, sich selbst ein Bild über das Bild, das Abbild und seine Zukunft zu machen.

 

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Einladung © Koder -Wurglitsch -Jarolim
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Reisereportage von Nepal © Martha Jarolim
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Silver Frau © Rinaldo Wurglitsch